Kempen Bügler ermitteln ihre Meister

Kempen · Die Bügelbahn im Niederrheinischen Freilichtmuseum des Kreises Viersen in Grefrath war an Pfingsten Austragungsort der 25. Internationale Bügelmeisterschaften. Die Niederländer hatten die Nase vorn.

Kreis Viersen. Wenn in der Sport-und Freizeitgemeinde Grefrath von Bügeln die Rede ist, so muss das nicht unbedingt etwas mit dem glätten von Bügelwäsche zu tun haben. Vielmehr geht es dann um das weit mehr als 600 Jahre alte Bügelspiel, das seit jetzt genau 25 Jahren im Niederrheinischen Freilichtmuseum des Kreises Viersen daheim ist. Das Spiel, welches seinen Namen vom Bügel hat, durch den die Kugel gespielt werden muss, hat in Grefrath eine Renaissance erlebt. Am Pfingstwochenende gab es wieder die Internationalen Deutschen Meisterschaften mit 115 Teilnehmern und die nationalen Titelkämpfe.

Die 25. Titelkämpfe bewiesen einmal mehr, dass international gesehen die Niederländer nach wie vor vorn sind. "Wir sind ein Stück weiter vorangekommen, können die Niederländer jedoch immer noch nicht gefährden", sagte Helmut Beurskens, Vorsitzender des Bügelclub (BC) Dorenburg, der vor 25 Jahren gegründet wurde, als die Bahn bei den Finalspielen dicht umringt war. Helmut Beurskens ist 25 Jahre dabei und hat kein Turnier versäumt. Das trifft auch auf den 74 jährigen Piet Saris vom Club Ons Plezier aus den Niederlanden zu, der neben dem Spiel auch noch Zeit fand die Meisterschaften im Film festzuhalten. Er hat seinerzeit die Bahn im Freilichtmuseum mit aufgebaut.

Die Dorenburgbesucher, die das Bügelspiel noch nicht kannten und zu Pfingsten das Museumsgelände betraten, erschraken zunächst. Denn immer dann, wenn eine Kugel gegen die Bande prallt, knallt es gewaltig. Dann weiß der Museumsbesucher stets: In Grefrath wird wieder gebügelt.

Beim BC Dorenburg hat man inzwischen zwei Mannschaften, die sich an den Meisterschaften in den Niederlanden beteiligen. Nicht nur in der Meisterschaft wird mitgespielt, sondern auch im Pokal, bei dem im vergangenen Jahr die zweite Mannschaft des BCD für Furore sorgte.

Bügeln hat in der Region Tradition. Gebügelt wurde in der Nachbarschaft von Grefrath schon im 19. Jahrhundert, unter anderem in Lobberich. Aber auch in Hagenbroich gab es eine Bügelbahn. Im belgischen Lüttich wurde das Bügelspiel erstmals im Jahre 1331 erwähnt.

Der Bügel – der eiserne Ring, durch den die Kugel gespielt wird – hat einen Innendurchmesser von 26 Zentimeter. Er steht rund 2,50 Meter von der hinteren Bande entfernt. Die Kugeln, die einen Durchmesser von 18 Zentimeter haben und etwa vier Kilo schwer sind, sind heute aus Kunststoff, früher waren sie aus Holz.

(RP)
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