Stadt Kempen Gütesiegel für die Realschule

Stadt Kempen · Das Gütesiegel für individuelle Förderung bekam jetzt die Kempener Erich Kästner Realschule. Sie legt besonderen Wert auf den einzelnen Schüler. Alle Angebote sind vernetzt, damit sie effektive Wirkung haben.

 Bald hängt es am Eingang der Erich Kästner Realschule: Rektor Uwe Hötter und Konrektorin Sigi Strohe präsentieren das Gütesiegel für individuelle Förderung.

Bald hängt es am Eingang der Erich Kästner Realschule: Rektor Uwe Hötter und Konrektorin Sigi Strohe präsentieren das Gütesiegel für individuelle Förderung.

Schule besteht nicht nur aus reiner Wissensvermittlung. Die Kinder sollen auch reif fürs Leben werden und Sozialkompetenz erwerben. Die Kempener Erich Kästner Realschule bietet ein Bündel von Maßnahmen und Projekten an, die weit über den klassischen Unterricht hinausgehen. Konsequenz: Die Bezirksregierung empfahl der Schulleitung, sich beim Ministerium für das Gütesiegel zu bewerben. Einen ganzen Nachmittag lang waren Vertreter des Ministeriums in Kempen, ließen sich das Konzept vorlegen – und gaben grünes Licht für das Siegel, das für jeweils drei Jahre verliehen wird.

Beratung wird groß geschrieben

Besonderen Wert legte die Realschule, so Rektor Uwe Hötter, auf Beratung und individuelle Förderung. Da geht es beispielsweise um Aufarbeitung individueller Defizite in einzelnen Fächern, aber auch um die gezielte Förderung besonders Begabter. Stets eingebunden ist die schulische Sozialpädagogin Mira Dugal-Klahre, die Schüler, aber ebenfalls Lehrer und Eltern berät. Die Förderung setzt bereits in der 5. Klasse ein: "So kann man Förderstunden und Zusatzangebote gezielt einsetzen. Das einzelne Kind soll im Mittelpunkt stehen", erklärt Konrektorin Sigi Strohe. Die Binnendifferenzierung führt so weit, dass teilweise mit einem Zweitlehrer gearbeitet wird, der schwächere Schüler gezielt fördert. Das ist Bestandteil der Landesinititative "Komm mit!", die das Ziel hat, die Zahl der Sitzenbleiber zu senken.

Hinzu kommen zwei Beratungslehrer, die stets ansprechbar sind. Sie haben eine Zusatzausbildung und beschäftigen sich zum Beispiel mit dem Thema Mobbing, das sich in verstärktem Maß in den Cyberraum verlagert. Für Fünft- und Sechsklässler gibt es daher nach den Sommerferien ein neues Projekt, das sich mit Medienerziehung befasst.

Ebenfalls feste Bestandteile des Schulkonzepts sind das Doppelstundenprinzip für effektiveren Unterricht und das Lehrerraumkonzept. Will heißen, dass nicht mehr die Lehrer, sondern die Klassen für jedes Fach den Raum wechseln. "Die Schüler bewegen sich durch das Gebäude und lernen sich besser kennen. Es gibt nicht mehr den Fünfer-Flur oder den Neuner-Flur", betont Hötter. Weiterer Meilenstein ist die Über-Mittag-Betreung, die nach den Ferien beginnt, wenn die Caféteria fertig ist. In einem Lernstudio haben die Schüler Gelegenheit, ihre Hausaufgaben zu machen. Falls erwünscht, gern auch mit Hilfe.

Das Gütesiegel, das bald am Schuleingang aufgehängt wird, bescheinigt der Realschule, dass "mit zahlreichen Maßnahmen alle Schülerinnen und Schüler zuverlässig erreicht werden". Ein Punkt ist für die Schulleitung besonders wichtig: "Alle vorhandenen Angebote müssen vernetzt werden. Notwendig sind ein ständiger Austausch und regelmäßige pädagogische Konferenzen", erklärt Strohe. Was engagierte Lehrer voraussetzt: "Darauf achten wir bei der Einstellung", sagt Hötter. Und bei all dem Engagement tue eine Anerkennung wie das Gütesiegel dann auch einmal gut.

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(RP)
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