Kempen Kempener putzen ihre Stadt

Kempen · Die Frühjahrsputzaktion von Rheinischer Post, Stadt Kempen und Firma Umweltdienste Schönmackers förderte 2,2 Tonnen Unrat zutage. Erstmals half beim Großreinemachen eine St. Huberter Gruppe mit.

 An der Umgehungstraße zwischen St. Hubert und Kempen sammelten (v.l.) Franziska (7), Rebecca (8), Lotta (6), Karin Schenk und Johannes Dörkes Jede menge Unrat. Dabei war auch ein altes Waschbecken.

An der Umgehungstraße zwischen St. Hubert und Kempen sammelten (v.l.) Franziska (7), Rebecca (8), Lotta (6), Karin Schenk und Johannes Dörkes Jede menge Unrat. Dabei war auch ein altes Waschbecken.

Foto: Finger

Der Frühling kann kommen: Am Samstag putzten rund 180 fleißige Helfer die Stadt Kempen, St. Hubert und Tönisberg blitzeblank und befreiten vor allem die Natur von dem Müll anderer. Einmal mehr stellten die Teilnehmer erschrocken fest, wie leichtfertig mancher das Autofenster aufmacht und das Bonbonpapier rauswirft.

"Wir haben sogar ein ganzes Autoteil gefunden, einen Fahrradlenker und eine Zahnbürste", erzählt Lotta (6) aufgeregt. Freundin Rebecca (8) hat währenddessen den nächsten Fund gemacht: "Guck mal, ein Plastikteppich!" Ebenfalls mit Handschuhen ausgestattet, schleppte Franziska (7) eine Hand voll gebrochenes Autoglas an. "Das schmeißt Du bitte schnell weg", sagt ihre Mutter Ute Bachmann. Und schon öffnet sich der bereits gut gefüllte Müllsack.

Die drei Mädchen kommen aus Kempen und besuchen die Regenbogenschule. Mutter Bachmann ist mit Johannes Dörkes liiert. Der wiederum ist Mitglied der St. Huberter Ortsbauernschaft, die als erste St. Huberter Gruppe überhaupt an der RP-Aktion teilnahm. "An uns soll es nicht liegen, wir machen gerne mit", sagt Dörkes. Damit spielt der Landwirt auf die Tatsache an, dass in diesem Jahr erstmals nicht die Aktion Sauberes Dorf stattfand. Das Lehrerkollegium der St. Huberter Gemeinschaftsgrundschule hatte die Veranstaltung, bei der zahlreiche Grundschulkinder immer gerne teilgenommen haben, mit großer Mehrheit abgewählt. Bislang beteiligten sich die Ortsbauern an dieser Aktion mit Muskelkraft und schwerem Gerät zum Transportieren des gefundenen Unrats. Diesmal machten sie ihr eigenes Ding - und schlossen sich der RP-Aktion für die Stadt Kempen an.

Ebenfalls erstmals nahmen die Mitglieder des St. Martinsvereins Klixdorf zwischen Kempen und Mülhausen teil. Bereits morgens kurz vor 10 Uhr war Landwirt Heinz Bröck guter Dinge: "Ich war schon erfolgreich", sagt er und zeigt in die große Schaufel seines Treckers. Dort drin liegen Überreste von Silvesterböllern und ein blauer Spielball. Bröck weiß: "An Waldrändern und in Büschen liegt oft Müll." Am Ende war die Schaufel bis oben gefüllt. Er, St. Martin-Darsteller Hans Lieser und andere hatten ganze Arbeit geleistet.

"Jede Menge Glas" lag entlang des Windmühlenwegs in Tönisberg. Dort sammelten die Nachbarn Irena Dittrich und Bernhard Borchardt säckeweise Müll. "Da bricht mir doch kein Zacken aus der Krone", meint Dittrich und ist weiter fleißig. Die Straßengemeinschaft Vinnbrück hatte einen Teddybär und viele Verpackungen gefunden, während die Schüler des Gymnasiums Thomaeum nicht schlecht über Bierdosen, Raketenreste, Radschlüssel und Hello Kitty-Handschuhe staunten. Die Sechstklässler Désirée (11), Natalja, Lennart, Nick und Max (alle 12) wurden fürs Mitmachen mit einmal hausaufgabenfrei belohnt.

(tone)
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