Stadt Kempen Mehr Lehrer – kleinere Klassen

Stadt Kempen · Zum sechsten Mal fand jetzt eine Delegierten-Konferenz der Stadtschülervertretung Kempen statt. Vertreter aus fünf von sieben weiterführenden Schulen diskutierten unter anderem über aktuelle Projekte. Der Vorsitzende vertritt die Kempener Schüler mit beratender Stimme im Schulausschuss.

 Bundesweit fordern Elternverbände und Schülerorganisationen kleinere Klassen. Auch die Kempener Schüler wollen sich dafür verstärkt einsetzen.

Bundesweit fordern Elternverbände und Schülerorganisationen kleinere Klassen. Auch die Kempener Schüler wollen sich dafür verstärkt einsetzen.

Foto: Koch/ddp

Rebekka Atakan ist 18 Jahre alt und besucht das Thomaeum. "Meine Lieblingsfächer sind SoWi und alle Fremdsprachen, ich reise sehr viel und rede manchmal zu schnell", sagt sie über sich. Sie macht dies allerdings ganz gut. Denn die Oberschülerin gehört mit zum Vorstand der Stadtschülervertretung Kempen und leitet in der Aula der Erich Kästner Realschule die 6. Stadtdelegierten-Konferenz. Etwa 25 Schüler und Schülerinnen aus fünf der sieben angehörenden Schulen waren gekommen. Es fehlen Vertretungen der Liebfrauenschule Mülhausen und der Johannes-Hubertus-Förderschule Kempen. Aus den anderen Schul-Vertretungen sind dabei, neben Thomaeum: Luise-von-Duesberg Gymnasium (LvD), Berufskolleg, Martin-Hauptschule und Realschule.

Zu Beginn werden die Delegierten nach den bisherigen Aktionen gefragt. Kennenlern-Partys, Info-Stände, kleine Workshops zur strukturierten Arbeit in den Vertretungen, Sponsorenläufe oder Sport- und Karnevalsaktionen werden genannt. Ehrlich ist einer der Schulsprecher der Realschule, Steffen Scheike (17): "Wir haben im vorigen Jahr nicht viel auf die Kette bekommen." Dies soll sich ändern. Auf den Tischen findet man Flyer mit den Aufschriften "Tritt für deine Rechte ein" oder "Mehr Lehrer – kleinere Klassen". Einige der Rechte der Schüler sind plakatiert. Dabei wird unter anderem daran erinnert, dass man mit 14 Jahren religionsmündig ist, sich dann also vom Religionsunterricht befreien lassen kann. Mündig sind die jungen Leute allemal: SV-Vorständler Lars Schmid (18, LvD) berichtete vom Schulausschuss, dem der Dachverband mit beratender Stimme ebenfalls angehört, nennt seine weitere Bestrebungen, die Toilettenräume an einigen Schulen dringend sanieren zu lassen und kommt auch auf die Grundschulen zu sprechen: "Es ist tragisch, dass nach der Auflösung der Friedrich-Fröbel-Grundschule der Kempener Norden nur noch durch eine katholische Grundschule vertreten ist."

Auch einige Bündnis-Partner sind in die Aula gekommen. So neben dem Jugend-Beauftragten des Jugendamtes, Mark Schneider, mit Anita Schreieck eine Abgeordnete des Arbeitskreises "Multi-Kulturelles Forum" und die 17-jährige Brit Weirich vom Netzwerk "Buntes Kempen". Brit, die das Berufskolleg besucht, appellierte an die Schüler, sich ebenfalls aktiv gegen Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Extremismus und Antisemitismus einzusetzen. Gerade sind die jungen Leute dabei, einen Aufkleber zu entwerfen, der dann an die Kempener Gastronomen verteilt werden soll, "Nazi kein Zutritt" oder "Kein Bier für Nazis" soll drauf stehen.

Mit der Arbeit des Vorstandes sind die Delegierten zu frieden. Neben Lars Schmid und Rebekka Atakan sind dies Ercan Resul (17, Martin-Schule) und Nadia Lopez Paultz (17, LvD). Mitmachen werden künftig auch Anna Garms und Niklas Brüx (beide LvD).

(wsc)
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