Gemeinde Grefrath Oedter Kirche droht Schließung

Gemeinde Grefrath · Die Gemeinschaft der Gemeinden Grefrath hat eine Liste mit pastoral genutzten Gebäuden vorgelegt, die die Pfarren als Eigentümer nicht länger finanzieren können. Ganz oben auf der Liste steht St. Vitus in Oedt.

 In der Vitus-Pfarre in Oedt stehen auf der für die gesamte GdG erstellten Liste der Einsparvorschläge die Pfarrkirche St. Vitus (Foto), das Pfarrhaus und das Vitusforum.

In der Vitus-Pfarre in Oedt stehen auf der für die gesamte GdG erstellten Liste der Einsparvorschläge die Pfarrkirche St. Vitus (Foto), das Pfarrhaus und das Vitusforum.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Pfarre St. Vitus in Oedt wird im Laufe der nächsten zehn Jahre die Finanzierung ihrer Kirche in der jetzigen Form nicht mehr halten können. Daher hat eine Projektgruppe für das Kirchliche Immobilien Managemeent (KIM) innerhalb der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Grefrath den Niers-Dom auf eine Liste von sechs pastoral genutzten Gebäuden innerhalb der GdG gesetzt, von deren Finanzierung die Pfarren sich im Laufe der nächsten zehn Jahre trennen muss. Das kann auch bedeuten, dass die Kirche künftig nicht mehr als Gottesdienstraum zur Verfügung steht.

Das Bistum Aachen hat die GdG in der Diözese verpflichtet, den KIM-Prozess zu starten. Er hat zum Ziel, dass die Pfarren die Instandhaltungsrücklage für pastoral genutzte Gebäude bezogen auf eine GdG um mindestens ein Drittel reduzieren. Das kann dadurch geschehen, dass sich die Pfarren alternative Finanzierungen für diese Gebäude überlegen, so dass sie nicht mehr den Pfarr-Etat belasten. Oder sie stoßen die Gebäude ab. Die Entscheidung über die Zukunft der Gebäude liegt bei den Kirchenvorständen. Sie sind Eigentümer der Gebäude. Wirtschaftlich genutzte Gebäude im Eigentum der Pfarren sind vom KIM-Prozess nicht betroffen.

Wie aus einer gestern veröffentlichten Liste der GdG hervorgeht, sieht der Einsparvorschlag der KIM-Projektgruppe neben der Oedter St.-Vitus-Kirche auch das Vitusforum und das Pfarrhaus in Oedt, das Pfarrhaus in Mülhausen und in Grefrath das Pfarrhaus sowie das Jugendheim an der Lobbericher Straße vor. Insgesamt können nach Angaben der KIM-Projektgruppe so 49 Prozent der Instandhaltungsrücklage eingespart werden, also 16 Prozent mehr als vom Bistum gefordert. Die GdG Grefrath müsse sich langfristig von mehr pastoral genutzten Gebäuden trennen, um pastoral notwendige Gebäude auch weiterhin finanzieren und unterhalten zu können, begründet die Projektgruppe.

Die Projektgruppe sei sich bewusst, dass die Erkenntnis, die derzeitige Finanzierung der St.-Vitus-Kirche in Oedt nicht mehr sichern zu können, besonders schmerzlich sei, heißt es in einer gestern veröffentlichten Erklärung. Auch wenn die Kirche in einem guten Zustand ist, sieht die Projektgruppe keine Alternative: Denn die Pfarre müsse, um die Kirche zu erhalten, jährlich 80 000 Euro in die Erhaltungsrücklage stecken. Allein diese Kirche bringe wegen ihrer Größe und ihres für die Berechnung zu Grunde gelegten Bruttorauminhalts die vom Bistum geforderten 33 Prozent Einsparung. Auch wenn sich das Bistum im Sanierungsfall mit 60 Prozent an den Kosten beteilige, kommen die Berechnungen der Projektgruppe zum Ergebnis, dass es der Pfarre St. Vitus nicht möglich ist, ihren 40-prozentigen Kostenanteil dauerhaft zu tragen.

Sollten jetzt anzustellende Überlegungen dazu führen, dass sich die Pfarre von der Kirche trennen müsse und sie nicht mehr für Gottesdienste zur Verfügung stehe, gibt es seitens der Projektgruppe zwei Alternativüberlegungen. Zum einen bietet die Kapelle auf dem der Pfarrei gehörenden Friedhof Platz für 100 Personen. Zum anderen könnte das Pfarrheim am Kirchplatz 16 entsprechend umgebaut werden, so dass dort ein Gottesdienstraum entsteht. Frage des Tages

(RP)
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