Gemeinde Grefrath Schützen: Probleme mit Vogelschuss

Gemeinde Grefrath · Auf den bisherigen Schießständen darf kein Schrot verwendet werden. Die Schützen müssen zum Kleinkalibergewehr greifen. Neue Schießstände kosten bis zu 20 000 Euro. Sorgen machen sich die Bezirksschützen um den Nachwuchs.

Der Bezirksverband Nettetal / Grefrath im Bund der Historischen Schützenbruderschaften ist gut aufgestellt. Gleichwohl gibt es Probleme. Dies wurde auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung im Vinkrather Buschbäckerhof rasch deutlich.

So endete die Versammlung unter der Leitung von Bezirksbundesmeister Karl-Heinz Bäumges aus Schaag nach regen Diskussionen erst gegen 23 Uhr. Knapp 60 Vertreter aus 13 Bruderschaften und einem Trommlercorps, die rund 1900 Musikanten und Schützen vertraten, waren nach Vinkrath gekommen.

Die Schützen haben derzeit ein zentrales Problem — den Vogelschuss zur Ermittlung eines neuen Königs. Die bisherigen Schießstände dürfen nicht mehr benutzt werden, wenn mit Schrot geschossen wird. Sie stehen lediglich zur Verfügung, wenn die Schützen mit einem Kleinkalibergewehr schießen.

Einige Bruderschaften schießen auch schon mit Luftgewehren. Diejenigen, die mit Schrot schießen, was noch nicht gesetzlich verboten ist, brauchen einen Schießstand, der alle aktuell gültigen Sicherheitsvorschriften erfüllt. Davon gibt es derzeit nur wenige.

Einer beispielsweise in Münster, der für 500 Euro ausgeliehen werden kann. Einige Bruderschaften wollen das tun oder haben es bereits getan. Der Bau eines eigenen Schießstandes war unter anderem Thema bei den Schaager Schützen, wurde jedoch rasch wieder zu den Akten gelegt. Grund: Die einzuholenden Genehmigungen können bis zu einem Jahr dauern und die Kosten für den neuen Schießstand liegen bei zwischen 10 000 und 20 000 Euro.

Der Bezirksschießmeister Klaus Borgarz will die Problematik auf Diözesanebene thematisieren. Jungschützenmeister Hans Puschmann beklagte fehlenden Nachwuchs und bat die Bruderschaften, dass sie sich intensiv mit diesem Thema beschäftigen. Es ist schwer die Jugend für das Brauchtum zu begeistern", bedauerte Puschmann. Ein weiteres zentrales Thema war der Dekanatsball, der alljährlich im Herbst in Lobberich stattfindet. Der Bezirksvorstand hat dazu ein Konzept ausgearbeitet, das von der Versammlung angenommen wurde.

Es bleibt beim Weinball, gegen den allerdings die Antoniusschützen Grefrath und die Laurentiusschützen Vinkrath stimmten. Abgeschafft wird die Mitnahme der Bruderschaftsfahnen zur Messe, und zum Seerosensaal, Ausnahme ist die Fahne der Bruderschaft des Bezirkskönig. Die Tombola bleibt erhalten. Zufriedenstellend ist die Kassenlage. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Heinz Gerd Heußen kandidierte nicht mehr als Geschäftsführer. Sein Nachfolger wurde Manfred Klisch (59) von den Grefrather Antoniusschützen.

(mab)
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