Stadt Kempen Viele Eltern wollen eine Gesamtschule

Stadt Kempen · Die Stadt Kempen hat am Donnerstag Ergebnisse der Befragung zur künftigen Schullandschaft veröffentlicht.

 Die Erich Kästner Realschule würde – ähnlich wie die Martinschule – schrittweise auslaufen, wenn in Kempen zum Schuljahr 2014/2015 eine neue Gesamtschule errichtet würde. Die könnte die vorhandenen Schulgebäude nutzen.

Die Erich Kästner Realschule würde – ähnlich wie die Martinschule – schrittweise auslaufen, wenn in Kempen zum Schuljahr 2014/2015 eine neue Gesamtschule errichtet würde. Die könnte die vorhandenen Schulgebäude nutzen.

Foto: Kaiser

Das notwendige Quorum ist erreicht: Die Eltern von Kempener Erst- bis Drittklässlern, die sich in den vergangenen zwei Wochen an der Befragung zur künftigen Schullandschaft beteiligt haben, wollen in großen Teilen eine Gesamtschule als weiterführende Schule für ihr Kind. Damit ist zumindest eine Vorentscheidung für die Einrichtung dieser für Kempen neuen Schulform zum Schuljahr 2014/2015 gefallen. Das ergibt sich aus der Beratungsvorlage für die nächste Sitzung des Kempener Schulausschusses am 1. Juli. Die Unterlagen wurden am Donnerstag auch der Presse zur Verfügung gestellt.

Zur Erinnerung: Der Stadtrat hatte die Verwaltung beauftragt, eine Elternbefragung durchzuführen, um zu ermitteln, welche Schulformen die Eltern der derzeitigen Grundschüler als weiterführende Schule für ihre Kinder wünschen. Bei der Befragung sollte auch der Elternwunsch nach einer möglichen Gesamtschule, die es bislang in der Thomasstadt nicht gibt, ermittelt werden. Bevor die Eltern den entsprechenden Fragebogen vom Schulamt zugestellt bekamen, konnten sie sich bei zwei Informationsabenden der Stadt am 22. und 29. Mai über die bestehenden Schulformen und die Gesamtschule umfassend informieren. Die eigentliche Befragung lief danach in der Zeit vom 3. bis 18. Juni.

Am Donnerstag nun hat die Stadt die Ergebnisse bekanntgegeben: Die Umfrage wurde nach den Jahrgangsstufen 1 bis 3 getrennt ausgewertet. In Stufe 3 (Drittklässler) gab es insgesamt 128 Stimmen für die Gesamtschule. Die Elternbeteiligung lag in dieser Gruppe bei 75,6 Prozent. 299 Fragebögen waren hier verschickt worden. Damit werde die Mindestzahl von 100 positiven Stimmen für die Gesamtschule deutlich überschritten, so die Stadt.

In der Jahrgangsstufe 2 (Zweitklässler) lag die Elternbeteiligung an der Umfrage bei 55,6 Prozent, 333 Erhebungsbögen waren hier verschickt worden. Es gab hier 90 positive Stimmen für die Gesamtschule. Bei Hochrechnung auf eine volle Wahlbeteiligung, so die Stadt, würde sich in Stufe 2 ein Zuspruch zur Gesamtschule von insgesamt 162 Stimmen ergeben.

Am geringsten war die Beteiligung der Eltern in der Jahrgangsstufe 1 (Erstklässler). Bei 317 verschickten Fragebögen lag die Rücklaufquote bei 52,4 Prozent. Es gab 78 positive Stimmen für die Gesamtschule. Hochgerechnet kommt die Stadt auch mit 148 Stimmen über die 100-Stimmen-Marke.

Mit diesem Ergebnis kann der Kempener Stadtrat die Verwaltung beauftragen, die Errichtung einer Gesamtschule bei der Bezirksregierung in Düsseldorf als oberster Schulbehörde zu beantragen.

Fest steht mit dem Ergebnis der Elternbefragung auch, dass die Martinschule (Hauptschule) und die Erich Kästner Realschule auslaufen werden. Zu wenig Eltern haben sich für diese beiden Schulformen entschieden. Daraus ergibt sich aus Sicht der Stadt, dass ab dem Schuljahr 2014/2015 für die Erich Kästner Realschule keine Eingangsklassen mehr gebildet werden. Sofern Eltern aus Kempen auch weiterhin die Realschule für ihr Kind wünschten, müssten sie es künftig an einer Realschule in Geldern anmelden. Nach Ansicht von Kempens Schuldezernent Michael Klee ist es nicht sinnvoll, neben einer etwa sechszügigen Gesamtschule eine vielleicht noch zweizügige Realschule vorzuhalten.

(RP/ac)
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