Badminton Federleichte Mammutaufgabe für BSC

Badminton · Mehr als 500 Spiele auf 16 Feldern, 166 Teilnehmer aus 52 Vereinen – das sind die Zahlen des 19. Grenzlandcups.

Badminton: Federleichte Mammutaufgabe für BSC
Foto: JÜRGEN LAASER

Eigentlich haben Ralf Schmitz und Andreas Kreder in der Karl-Fischer-Halle die besten Plätze: Oben in der Mitte der Tribüne können sie die gesamte Halle überblicken, habe alle Spielfelder im Visier. Doch was auf den einzelnen Courts vor sich geht, davon bekommen die beiden von der Turnierleitung so gut wie nichts mit: Sie haben ganz andere Dinge im Kopf. Mindestens ein Auge ist immer auf den Laptop gerichtet, in einer Hand steckt fast immer das Mikrofon und mit der anderen werden fleißig Ergebnisse eingetragen oder die neuen Paarungen ausgedruckt. "Das ist kopftechnisch eine Höchstleistung", sagt Daniel Schwarz, Geschäftsführer des BSC Erkelenz, über die Herren der Spielpläne, "am Ende des Turniers haben die einen ganz schön dicken Schädel. "

Und das ist auch kein Wunder: Mehr als 500 Spiele auf 16 Feldern von 166 Teilnehmern aus 52 Vereinen aus ganz Nordrhein-Westfalen und das an nur zwei Tagen – da muss man hellwach sein, um bei dieser Mammutaufgabe nicht den Überblick zu verlieren. Für Ralf Schmitz und Andreas Kreder ist das allerdings kein Problem. Sie sind ein eingespieltes Team, so dass bei der 19. Auflage des Grenzlandcups des BSC Erkelenz alles wie am Schnürchen läuft. "Mit dieser Teilnehmerzahl stoßen wir langsam an unser Maximum", erklärt Schwarz, "am Samstag waren wir knapp elf Stunden in der Halle, am Sonntag noch mal sieben obendrauf." Hinzu kommen die Aufbauarbeiten am Freitagabend, bei denen etwa 20 Helfer zwei Stunden lang mit dem Abkleben der Spielfeldbegrenzung und dem Abschrauben der Basketballkörbe beschäftigt waren. Die würden nämlich in den Luftraum der Badminton-Felder hineinhängen und so die Spieler behindern. "Und wir brauchen hier jeden Zentimeter", sagt Schwarz, der sich nicht nur um die Planung des Turniers kümmert, sondern auch noch selbst zum Schläger greift. Gemeinsam mit seinem Partner Martin Zoike, der sich in der höchsten Herrenwertung im Einzel Platz drei sicherte, spielte er gestern im Doppel – ebenso wie viele andere Helfer des BSC auch. "Die besten absolvieren bis zu 16 Spiele am Tag – und viele starten gleich im Einzel, beim Mixed und auch noch im Doppel. Das ist in der warmen Halle eine ganz schöne Herausforderung." Zumal Badminton mit dem Federballspiel für den Hausgebrauch nicht viel gemeinsam hat: Auf bis zu 200 Stundenkilometer wird der Federball beschleunigt – die Weltelite aus China und Indonesien schafft sogar über 300.

Und natürlich wird nicht mit einem Plastikball gespielt, sondern mit einem Ball mit echten Gänsefedern, von denen pro Partie im Schnitt drei Stück verbraucht werden. "Wenn die Federn brechen, dann gerät der Ball ins Trudeln, fliegt zu schnell oder zu langsam", erklärt Andreas Uekötter, Pressesprecher des BSC, der an der Seite von Christian Böhm auch selbst in der Doppelkonkurrenz im Einsatz war.

(RP)
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