Korschenbroich 27-Meter-Residenz für den König

Korschenbroich · Die roten Linien symbolisieren den Märtyrertod. Die grünen Streifen stehen für Hoffnung, das Kreuz steht für Glaube, Sitte, Heimat. Und die Figur, die mittendrin auf dem drei Meter breiten, 1,10 Meter hohen Pressspan-Schild abgebildet ist, stellt den Heiligen Sebastianus dar.

15 Stunden hat Axel Manns an dem Schild gearbeitet. Ab Mittwoch schmückt es die Residenz seines Nachbarn Thomas Schmitten, der Majestät der St.-Sebastianus-Bruderschaft Korschenbroich. Auch die Residenz selbst ist ein Kunstwerk: 27 Meter lang, rund fünf Meter hoch, mit vier Türmen und Burgzinnen.

Sechs Wochen für den Bau

Wenn am Pfingstsamstag die 2500 gelben Papierröschen gesteckt sind, ist sie komplett. "Die Vorbereitungen für den Residenzbau laufen seit sechs Wochen", erzählt Thomas Schmitten. Er steht vor dem Vier-Parteien-Haus an der Gilleshütte, in dem er mit seiner Königin Nici lebt. Das Gerüst der Residenz ist fertig, Nachbarn, Freunde und Kameraden seines Schützenzugs "emmer to" haben beim Errichten geholfen. Fünf bis 15 Leute hätten in den vergangenen Wochen jeden Samstag mit ihm darauf hingearbeitet, sagt der 40-Jährige. Ihm hätte durchaus auch eine kleinere Residenz gereicht – so wie vor 19 Jahren, als er in Trietenbroich als König der St. Katharina Junggesellen Bruderschaft regierte. "Aber meine Baumeister Karsten Siegers und Christian Koenen haben sich durchgesetzt", erzählt er und lacht.

Jetzt, wo die Residenz steht, werden Unges Pengste und seine Regentschaft für Schmitten realer. "Vorher konnte ich mir das gar nicht richtig vorstellen", sagt er. "Ich freue mich schon darauf, dass am Pfingstmontag 650 Schützen zum Königsfrühstück herkommen." In Absprache mit Thomas Schmitten hat der Maler und Lackierer es entworfen, "es ist mein 25. Schild für eine Majestät", erzählte Manns. Schnell war er sich mit Schmitten darüber einig, dass der Heilige Sebastianus im Mittelpunkt stehen soll. "Der kirchliche Hintergrund gehört zum Schützenwesen ja auch mit dazu", begründet der König. Als er das Werk zum ersten Mal sah, dachte er nur: "Boah, super".

(RP)
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