Korschenbroich Aktive: Gutachten war sinnlose Ausgabe

Korschenbroich · Die 12 000 Euro, welche die Stadt Korschenbroich für ein Gutachten über die Verkehrsbelastung im Ortskern ausgegeben hat, waren nach Ansicht der Wählergemeinschaft Die Aktive eine überflüssige Investition.

"Bei dem Gutachten ist herausgekommen, was ohnehin jeder wusste. Das war echte Geldverschwendung", kritisiert der Vorsitzende der Aktiven-Ratsfraktion Hanns-Lothar Endell. Die Wählergemeinschaft habe schon während der Debatte über den Haushaltsentwurf für 2011 gefordert, die geplanten Mittel für die Expertise zu streichen.

Dass bei einer Sperrung der Sebastianusstraße für den Verkehr mehr Autos auf die umliegenden Straßen abgedrängt würden, sei "keine sensationelle Erkenntnis", meint Endell. Zudem sei es unsinnig, die Sebastianusstraße zur Fußgängerzone zu machen, nachdem beim Umgestalten des Rathausvorplatzes dort soeben neue Parkplätze angelegt worden seien.

Der Widerstand der Einzelhändler gegen eine Fußgängerzone sei ebenfalls bekannt. "Mithin war doch vorauszusehen, dass die Zone nicht kommt", so der Fraktionsvorsitzende. Angesichts der Debatte über die Streichung von freiwilligen Leistungen der Stadt sei das Geld für das Gutachten "mit leichter Hand" ausgegeben.

Eine Möglichkeit Geld zu sparen, sieht die Wählergemeinschaft bei den Kosten für die Pflege von Friedhöfen. Die Aktive sieht Chancen, die Pflegestandards zu senken und im Laufe der nächsten Jahre Personal des Betriebs abzubauen. Eine Diskussion darüber hatte sich erneut in der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses entzündet. Betriebsleiter Georg Onkelbach vertrat dabei die Ansicht, um Personal im Stadtpflegebetrieb abzubauen, müssten Kündigungen ausgesprochen werden.

Denn in den nächsten zehn Jahren werde es voraussichtlich keine "natürliche" Personalfluktuation geben, die Stellen freimache. Endell ist gegen betriebsbedingte Kündigungen, die im öffentlichen Dienst ohnehin schwer möglich sind. Er bezweifelt aber Onkelbachs Prognose: "Natürliche Fluktuation wird es dort in den nächsten Jahren auch geben. Wir reden ja nicht von zehn Stellen, sondern von einem oder zwei Mitarbeitern."

(RP/rl)
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