Korschenbroich Der Mittelaltermarkt ist zurück

Korschenbroich · Nach fünf Jahren ohne Gaukler und Rittersleut' öffnen die Liedberger am letzten Augustwochenende wieder den Mittelaltermarkt. Erstmals organisiert der Heimatverein das Fest. Neben dem Schloss wird auch der Ortskern ins Geschehen eingebunden. Die Veranstalter erwarten 5000 Besucher.

 Die Vorburg von Schloss Liedberg verwandelt sich in eine Festwiese, die neue Scheune wird zur Taverne umfunktioniert.

Die Vorburg von Schloss Liedberg verwandelt sich in eine Festwiese, die neue Scheune wird zur Taverne umfunktioniert.

Foto: NN

liedberg Das beschauliche historische Dorf Liedberg hat es dem Mönchengladbacher Jens Räthel angetan. "Es gibt kaum ein idyllischeres Fleckchen, das als Kulisse für einen Mittelaltermarkt geeigneter wäre", findet der 42-Jährige.

Und seine Meinung hat durchaus Gewicht: Als "Tamilo der Gaukler" ist Räthel seit 17 Jahren regelmäßig Programmteil solcher Märkte, seit zwölf Jahren organisiert er selbst welche. Gemeinsam mit dem Heimatverein Liedberg bereitet er jetzt alles für ein mittelalterliches Spektakel in dem idyllischen Fleckchen Korschenbroichs vor, "Hildegundismarkt" haben die Macher es getauft.

Am 27. und 28. August soll der Markt ihren Schätzungen nach bis zu 5000 Besucher anlocken. KULISSE Vom Marktplatz bis zur Vorburg von Schloss Liedberg wird sich die Festmeile erstrecken. Die neue Scheune vor dem Schloss verwandelt sich in eine Taverne. Weil die historische Wehranlage noch saniert wird, kann der Innenhof nicht mitgenutzt werden.

Dort werden die Baumaterialien gelagert, die jetzt noch auf der Vorburg herum liegen. Außerdem lässt Schlossbesitzer Peter Overlack bis zum Fest das Unkraut und Gestrüpp vor den Mauern entfernen.

Das habe er zugesagt, erzählt Ralf Frommen, Geschäftsführer des Heimatvereins. Während der Markt läuft, wird die Zufahrt in den Ortskern gesperrt, der Mühlenturm und die Schlosskapelle sind für Besucher geöffnet, Führungen durch das Schloss werden angeboten. AKTEURE "Es beteiligen sich um die 150 Akteure", sagt Jens Räthel. 35 bis 40 Händler bauen ihre Stände auf, mit dabei sind Kupferschmiede, Zinngießer, Lederer, Seifensieder, Holz- und Hornschnitzer.

Drei Mittelaltergruppen schlagen im Ort ihre Lager auf, Ritter kreuzen in Schaukämpfen ihre Klingen. Bei einer Flugschau gibt es Greifvögel zu sehen, Spielleute, Puppenspieler, Tänzer und Gaukler wollen die Besucher unterhalten. KLÄNGE Die Gruppen Saltarello, Krambambule und Nostalgos sorgen für die passende mittelalterliche Musik.

Die Nostalgos geben am Samstagabend ein etwa zweistündiges Konzert, danach folgt eine große Varieté-Show. ERLÖS Einen Teil der Einnahmen möchte der Heimatverein nutzen, um den Fußfall am Sandbauernhof, das Hagelkreuz und die Schlosskapelle zu renovieren.

Die Heimatfreunde organisieren zum ersten Mal den Mittelaltermarkt, den es in ähnlicher Form mit Organisatoren wie dem Schlossverein bereits fünfmal in Liedberg gab — zuletzt vor fünf Jahren. Rund 30 Vereinsmitglieder in historischen Gewändern werden beim Hildegundismarkt ehrenamtlich an der Kasse und in der Taverne arbeiten. Der neu getaufte Markt soll keine Eintagsfliege sein, das macht Jens Räthel deutlich: "Im nächsten Jahr wird alles noch größer", kündigt er an.

Dann könne sicher auch im Schlossgarten gefeiert werden.

(naf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort