Korschenbroich Hauchdünner Sieg beim Wettkochen in Liedberg

Korschenbroich · Was für eine Küchenschlacht. Beherzt rührt Thorsten Stiegen in seinem Bratschwein-Ragout, während Uwe Niemer eilig seine Maispoulardenbrust mit Wallnusspesto füllt.

Und auch bei Sigrid Konopatzki qualmt mehr als nur die Pfanne: Zügig hüllt sie die gefüllten Hasenfilets in einen feinen Speckmantel. Noch 30 Minuten bleiben den Kandidaten, um ihr Koch-Kunstwerk zu vollenden.

Voraussetzung: Eigene Kreation

Zum zehnjährigen Betriebsjubiläum hat das Liedberger Landgasthaus zum Kochwettkampf geladen. Zwei Wochen waren Hobbyköche aufgerufen, ihre Lieblingsgerichte einzusenden, um sie von einer Jury bewerten zu lassen.

47 Siegeswillige haben teilgenommen. Daraus hat Chefkoch Peter Schmitt zusammen mit Koch und Trüffelkönig Ralf Bos die erfolgversprechendsten drei Rezepte für einen Hauptgang ausgewählt — nach strengen Kriterien, versteht sich: "Das Gericht sollte einen Bezug zur Region haben, bodenständig sein und optisch und geschmacklich ansprechend. Und es sollte eine eigene Kreation sein, also kein Rezept aus dem Kochbuch", erklärt Uwe Schmitt.

Für die sachgemäße Begutachtung hat Schmitt folgende Feinschmecker als Juroren auserkoren: den stellvertretenden RP-Chefredakteur Horst Thoren, die Korschenbroicher Kochbuch-Autorin Dr. Rita Mielke und Landrat-Stellvertreter Jürgen Steinmetz. Sehnsüchtig warten sie darauf, ihrem Auftrag nachkommen zu dürfen. Dann endlich: Ein Teller nach dem anderen wird über den Wärmepass in der Küche geschickt.

Horst Thoren schießt ein letztes Erinnerungsfoto mit dem Handy. Und nach einer Mixtur aus genüsslichem Schweigen, geschmacklichen Liebesbekundungen und sorgsamer Punktevergabe auf den Bewertungsbögen steht der Gewinner fest: Mit nur einem Punkt Vorsprung (30) entscheidet Sigrid Konopatzki die Küchenschlacht für sich. Die beiden Herren erreichen beide die gleiche Punktzahl (29).

"Sie haben alle hervorragend gekocht. Wir würden gerne alle zu Ihnen nach Hause kommen", bekundet Horst Thoren den Hobbyköchen. Doch es genügt ja ein erneuter Besuch im Landgasthaus. Das Gewinner-Gericht wird nämlich zwei Wochen lang auf die Speisekarte gesetzt. Einen Samstag steht die Gewinnerin sogar selbst mit am Herd. Der Erlös aus dem Verkauf soll der Gladbacher Tafel zugute kommen.

(chen)
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