Korschenbroich Kita-Eltern sollen profitieren

Korschenbroich · Auch wenn das letzte Kindergartenjahr nun beitragsfrei ist, sollen in Korschenbroich und Jüchen für jüngere Geschwister weiter keine Beiträge erhoben werden. Einige Kommunen haben das gestrichen und kassieren doppelt.

 Die Kita Auf den Kempen in Kleinenbroich: Dort und in den anderen Kitas in Jüchen und Korschenbroich bleiben jüngere Geschwister von Kindern im letzten – nun kostenfreien – Kindergartenjahr ebenfalls beitragsfrei gestellt.

Die Kita Auf den Kempen in Kleinenbroich: Dort und in den anderen Kitas in Jüchen und Korschenbroich bleiben jüngere Geschwister von Kindern im letzten – nun kostenfreien – Kindergartenjahr ebenfalls beitragsfrei gestellt.

Foto: Raupold

Die Beitragsfreiheit im letzten Kindergartenjahr, die die Landesregierung im Juli beschlossen hat, soll in Korschenbroich und Jüchen den Eltern zugutekommen. Wie das Kreisjugendamt erklärte, bleiben jüngere Geschwisterkinder von Kindern im letzten — nun kostenfreien — Kindergartenjahr ebenfalls beitragsfrei gestellt.

"Wir geben das Geld vom Land eins zu eins an Eltern weiter", sagte Hermann Zohren, Abteilungsleiter für Tagesbetreuung für Kinder im Kreisjugendamt. Einzige Ausnahme ist die Betreuung von Unter-Dreijährigen, die teurer ist als die von älteren Kindern. Ist das jüngere Geschwisterkind eines Vorschulkindes in dieser teureren Betreuung, verlangt der Kreis noch die Differenz zum niedrigeren Beitrag, von dem die Eltern befreit sind. Das geht aus der Änderung der Beitragssatzung hervor, die der Kreis beschlossen hat und die rückwirkend zum 1. August 2011 gilt.

Lücke: 700 000 Euro

Die neue Regelung ist gültig für die Kommunen im Rhein-Kreis, die kein eigenes Jugendamt und somit keine eigene Beitragssatzung haben. Demnach gilt die vom Kreis neu beschlossene Satzung für Korschenbroich, Jüchen und Rommerskirchen. In den drei Kommunen sind insgesamt 535 Kinder im letzten Kindergartenjahr beitragsfrei, diese haben 80 jüngere Geschwisterkinder, die eine Kita besuchen — und für die Eltern weiter keine Beiträge bezahlen müssen.

Wie Zohren weiter erklärte, ist allerdings Voraussetzung, dass die Kosten vom Land erstattet werden. Allein für die 535 Kinder entsteht eine Beitragslücke in Höhe von 690 000 Euro. Hinzu kommen noch die Beiträge Kinder, die vorzeitig eingeschult werden. Die sind ab Dezember ebenfalls beitragsfrei. Das werden in den drei Kommunen ebenfalls rund 50 bis 60 Kinder sein — macht weitere rund 50 000 Euro, die dem Kreis fehlen und die vom Land erstattet werden sollen. "Wir gehen davon aus, dass eingehalten wird, was die Ministerin versprochen hat", sagte Zohren.

Nur: Noch ist gar nicht klar, wie viel Geld die Kommunen vom Land NRW überhaupt erhalten. Zunächst waren landesweit 150 Millionen Euro als Unterstützung in Aussicht gestellt worden. Experten gehen davon aus, dass das in Form von Pauschalzahlungen nicht für alle Kommunen reichen wird. Ein endgültiges Belastungsausgleichsgesetz ist zwar angekündigt, liegt aber noch nicht vor.

Andere Kommunen wie Meerbusch, Neuss und Kaarst haben das eilig geschnürte beitragsfreie dritte Kindergartenjahr als Geschenk für den eigenen Haushalt genutzt und die Beitragsfreiheit für jüngere Geschwisterkinder abgeschafft. So kassieren die nun doppelt: vom Land und von den Eltern.

(RP/rl)
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