Korschenbroich Korschenbroichs lange Nacht mit Fußball im Schwarzlicht

Korschenbroich · Schon von weitem hört man den Bass wummern. Ein junger Mann spricht ins Mikrofon und fordert die Leute vor der Bühne mit "Kleinenbroich, wo seid ihr?" zum Mitmachen auf. Korschenbroich hat es geschafft: als eine unter 30 Städten, zumeist im Ruhrpott gelegen, nahm die Kleinstadt vom Niederrhein am Samstag an "Nachtfrequenz 2011 – Die lange Nacht der Jugendkultur" teil.

Schon von weitem hört man den Bass wummern. Ein junger Mann spricht ins Mikrofon und fordert die Leute vor der Bühne mit "Kleinenbroich, wo seid ihr?" zum Mitmachen auf. Korschenbroich hat es geschafft: als eine unter 30 Städten, zumeist im Ruhrpott gelegen, nahm die Kleinstadt vom Niederrhein am Samstag an "Nachtfrequenz 2011 — Die lange Nacht der Jugendkultur" teil.

Mit ihren Ideen zu Musik, Kunst und Sport hat sich die Korschenbroicher Jugend gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Was Jugendliche im Ruhrpott können, können die Korschenbroicher schon lange — sie haben ein buntes Programm aus Hip-Hop-Livemusik, Graffiti für jedermann und einem Fußballturnier im Schwarzlicht geschaffen.

Sichtlich stolz auf seinen Liveauftritt auf der umfunktionierten Lkw-Bühne ist Eric Reuter (18), alias Rapper C zum B, der bereits seit sieben Jahren Musik macht. Wenn Eric gerade nicht hinter dem Mikrofon steht oder Texte schreibt, engagiert er sich ehrenamtlich für andere Jugendliche im evangelischen Jugendzentrum Choice: "Ich möchte später in die Richtung Sozialpädagogik gehen. Die Aktion hier ist eine tolle Sache, sie zeigt, wie viel Potenzial in unserer Jugendarbeit steckt." Katrin Zajfert (23), hauptamtliche Jugendleiterin des Choice, sieht das genauso: "Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Von der Stadt Korschenbroich, die uns für das Fußballturnier die Mehrzweckhalle stellt, bekommen wir viel Unterstützung."

Während andere Musik machen, versucht sich Philipp Eßers (19) an einer der 1,50 mal 1,90 Meter großen Leinwände mit der Spraydose. Der Jugendliche, bei dem ehrenamtliches Engagement in der Familie liegt, zeichnet ansonsten nur auf dem Papier. Trotzdem kann sich sein Werk sehen lassen. "Ich würde mir wünschen, dass auch ältere Menschen ihre Vorurteile ablegen und hinter den vermeintlichen Schmierereien die Aussage und die Kunst sehen", sagt der Auszubildende zum Industriemechaniker.

Abends dann das Fußballturnier im Schwarzlicht. Am Rand beobachtet Reinhard Giese (52), Jugendpfleger des Jugendamtes Rhein-Kreis-Neuss, das Geschehen. "Wir hatten auf ein paar mehr Besucher gehofft — vielleicht im nächsten Jahr, denn diese Aktion sollte wiederholt werden. Die Atmosphäre ist gut, die Jugendlichen haben Spaß. Daneben lernen sie, was es heißt, im Team zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen — ein gelungenes Projekt."

(ansc)
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