Korschenbroich Unbekannte massakrieren Ziege

Korschenbroich · In Korschenbroich haben Unbekannte eine Ziege fachmännisch geschlachtet und an einem Baum aufgehangen. Das zahme Tier war von seinem Besitzer mit der Hand aufgezogen worden. Die Polizei sucht nach den unbekannten Tätern.

 Auf diesem Grundstück am Pappelweg in Korschenbroich lebte die Ziege gemeinsam mit ihren Artgenossen.

Auf diesem Grundstück am Pappelweg in Korschenbroich lebte die Ziege gemeinsam mit ihren Artgenossen.

Foto: kdg

Matthias Oedinger ist geschockt. Am Montagmorgen stellte der 52-Jährige fest, dass eine seiner fünf Ziegen von dem gepachteten Grundstück Am Pappelweg in Korschenbroich verschwunden war. Dienstagnachmittag dann machte Oedinger den grausigen Fund. "Ich fand sie am Rande des Zauns am gegenüberliegenden Ende der Wiese unter Zweigen versteckt. Man hat ihr die Kehle aufgeschlitzt, sie an einem Baum aufgehängt und ausbluten lassen. Sie ist fachmännisch geschlachtet geworden", berichtet der Korschenbroicher mit brüchiger Stimme. "Ihr ist das Fell abgezogen worden. Nur noch ein Fuß befand sich an ihrem Körper."

Am Sonntag um 20 Uhr hatte Matthias Oedinger die Ziegen noch gefüttert. "Am Montag um 8.20 Uhr war sie dann verschwunden. Die anderen Ziegen wirkten vollkommen verstört und weigerten sich zu essen", sagt Oedinger. "Noch am selben Tage sind wir bei der Polizei gewesen und haben die Ziege als gestohlen gemeldet."

Seit über sechs Jahren hält der Korschenbroicher schon Ziegen. Seit einem Jahr hatte er die nun getötete Ziege zur Pflege bei sich. "Sie ist mit der Hand aufgezogen worden und war daher sehr zutraulich. Wahrscheinlich hatten die Täter deshalb bei ihr leichtes Spiel", sagt der 52-Jährige, der das fünf Jahre alte Tier unmittelbar nach dem Fund auf seinem Grundstück beerdigt hat.

"Von absoluten Einzelfällen" spricht Hans-Willi Arnold, der Sprecher der Polizei im Rhein-Kreis Neuss. "Vor Jahren in Dormagen sind auf einem leicht zugänglichen Gelände schon einmal Ziegen gestohlen und massakriert worden", erinnert sich Arnold. "In Korschenbroich aber sind mir keine weiteren Fälle bekannt." Die infrage kommenden Strafnormen reichten von Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch bis hin zu Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.
Fassungslos ist auch der Eigentümer des Grundstücks. "Ich habe so etwas noch nicht erlebt", sagt Günter Thoren. "Das ist eine Riesen-Sauerei."

(fae/ape/top)
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