Korschenbroich Von Froschkönigen bis hin zu edlen Rittern

Korschenbroich · Der kleine Marco hüpft von einem Bein aufs andere. Gespannt schaut er in die Richtung, aus der in wenigen Augenblicken der große Karnevalswagen kommt. "Ich möchte viele Süßigkeiten fangen", sagt der Neunjährige erwartungsvoll, der sich extra eine große Plastiktüte zum Kinderkarnevalszug der St.-Sebastianus-Bruderschaft Kleinenbroich mitgebracht hat, um dem süßen Wurfmaterial Herr zu werden.

Die Kinderkarnevalszüge in Korschenbroich 2013
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Die Kinderkarnevalszüge in Korschenbroich 2013

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"Wir bieten heute wieder das volle Programm", sagt Maike Franken, die seit sieben Jahren den Zug leitet. "Er geht hier am Kirmesplatz los und nach gut einer Stunde endet er in der Mehrzweckhalle am Hallenbad. Dort wird dann weitergetanzt und gefeiert", sagt die 35-Jährige. Bereits wenige Augenblicke später setzt auch der kleine Marco, der sich als Indianer verkleidet hat, seinen Plan in die Tat um und füllt fleißig seine Plastiktüte.

Beim Kinderzug der Pfarre St. Georg in Liedberg ging ein richtiges Schwergewicht vorneweg. Das Brauereipferd "Ulli" zog den großen Planwagen rund anderthalb Kilometer um das Hildegundisheim und machte den Zug zu einer Besonderheit. "Wir sind der einzige Karnevalszug in Korschenbroich, der sich von einem Pferd ziehen lässt. Das ist schon eine Rarität", verriet Karl-Josef Groß, der den Planwagen steuerte. Simone Schmitt stand hoch oben auf dem Wagen und versorgte die zahlreichen Kinder mit Leckereien. Für sie ist der Zug eine Tradition: "Ich kenne den Zug schon seit meiner Jugend. Zwischendurch ist er ein wenig eingeschlafen, aber er wurde wiederbelebt und findet in dieser Form nun zum vierten Mal statt." Nach dem Zug schwangen die kleinen Jecken bei der Kinderdisco im Hildegundisheim noch eifrig das Tanzbein.

In Herrenshoff ging es besonders farbenfroh zu. Beim Zug der Kindertagesstätte wurden gleich vier verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Themenkostümen präsentiert. So verwandelten sich die Kita-Kinder zu Froschkönigen oder stolzen Rittern. Um sich so aufwendig verkleiden zu können, haben die rund 80 Kinder der Einrichtung zuvor ganze Arbeit geleistet. "Den Kopfschmuck haben die Kinder in Handarbeit hergestellt", erklärt Monika Thiel, Leiterin der Einrichtung, die während des Zuges ein großes Schild mit dem Motto "Die Kita kütt" durch die Herrenshoffer Straßen trug. Im Anschluss gab es Muzen, Kaffee und Glühwein, um den Zug ausklingen zu lassen.

(jasi)
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