Fotos Krefeld 2011: Die Bilder des Jahres
Wir blicken mit den Bildern des Jahres auf 2011 zurück.
Umzug des Jahres: Weil das Kaiser-Wilhelm-Museum renoviert werden soll, müssen im Januar 2011 rund 14.000 Kunstwerke das Gebäude verlassen. Das sind 50 Lkw-Ladungen. Die Kunst wird an einem geheimen Ort in Uerdingen eingelagert. Doch die Renovierung verzögert sich, das KWM wird zum Leerstand des Jahres.
Energiewende des Jahres: Im Juli ist es beschlossene Sache. Die Gesellschafter der Firma Trianel votieren mehrheitlich dafür, statt eines Steinkohlekraftwerks ein Gaskraftwerk in Uerdingen zu errichten.
Frage des Jahres: Planen halten den bröckelnden Beton, der Brandschutz verhindert Großveranstaltungen. Am Seidenweberhaus, das 2011 seinen 35. Geburtstag feierte, scheiden sich die Geister. Abreißen? Oder doch sanieren? Die SPD hat sich bereits festgelegt und plädiert für einen ersatzlosen Abriss des sechseckigen Beton-Baus. Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) will vor einer Entscheidung zunächst ein Gutachten einholen, hat dabei die Unterstützung der FDP. Wie unsere Zeitung exklusiv berichtete, plant ein Krefelder Investor ein Kongresszentrum anstelle des Seidenweberhauses.
Entscheidung des Jahres: Im April beschließt der Stadtrat nach jahrelanger Blockade, nicht mehr auf einer Tunnellösung für den Ausbau der A57 zu beharren.
Auftrag des Jahres: Im April 2011 kündigt die Deutsche Bahn AG an, bei Siemens die Nachfolger der Intercity-Züge bestellen zu wollen. Mit einem Volumen von rund sechs Milliarden Euro ist es der größte Auftrag in der Geschichte des Konzerns. Gebaut werden die Züge zum überwiegenden Teil in Uerdingen. Siemens plant deshalb eine Erweiterung seines Werks.
Enttäuschung des Jahres: Der Hamburger Restaurantbesitzer Vadullah Basaran will das ehemalige Stadtbad Neusser Straße für 24 Millionen Euro zu einem Europa-Basar umbauen. Im August erklärt er, das benötigte Geld nicht zusammen zu bekommen.
Sanierung des Jahres: Im Dezember beschließt der Stadtrat, dass das unter Denkmalschutz stehende Stadthaus saniert wird – eine Absage an einen Verwaltungssitz in der City.
Hochzeit des Jahres: Schwimm-Star Anne Poleska und Ruderer Jochen Urban sagen im September "Ja" zueinander. Durch ein Ruderspalier zieht das Brautpaar nach der Trauung aus der Bockumer Christus-Kirche aus. Kennen gelernt hatten sich die beiden Sportler beim "Ball des Sports" im Seidenweberhaus.
Schildbürgerstreich des Jahres: Die Stadtverwaltung baut eine Hundekotstation am Westwall auf – in Sicht- und Riechweite des Marktes. Nachdem unsere Zeitung darüber berichtet, baut das Gesundheitsamt die Station im August wieder ab.
Krawattenmann des Jahres: Entertainer Hape Kerkeling nimmt im Dezember den Preis in Berlin entgegen. Die Stadt Krefeld bleibt der Preisverleihung fern – die Reisekosten wären zu hoch. 2012 soll der Preis wieder in Krefeld verliehen werden.
Kokolores des Jahres: Ein mobiler WC-Container auf dem Theaterplatz soll das Konfliktpotenzial durch Junkies und Alkoholiker entschärfen. Als der Container im August vis-à-vis des Theaters errichtet wird, ist selbst der Sozial- und Kulturdezernent not amused. Der Container wird wieder abgebaut, im Dezember weiter entfernt errichtet.
Steuerverschwendung des Jahres: Ganze 14 Jahre hielt die Holzbrücke über den Niepkuhlen. Dann war das für 550.000 Mark errichtete Bauwerk irreparabel beschädigt. 100.000 Euro flossen in der Zwischenzeit in die Instandhaltung. Im Oktober räumt die Stadt eine Mitschuld ein. Im Dezember beschließt der Bauausschuss einen Neubau für rund 425.000 Euro.
Event des Jahres: Die 20. Straßenmodenschau lockt im September eine halbe Million Menschen in die Krefelder Innenstadt. 2012 soll die Veranstaltung selbst ein neues Kleid erhalten. Geplant sind riesige Pavillons in der City.