Krefeld Abriss: Kritische Phase beginnt

Krefeld · Der Abriss des Bettenhochhauses am Helios Klinikum kommt in sein Endstadium. Mit kleinerem Gerät werden die Gebäudereste Stück für Stück vorsichtig "zurückgebaut", der Klinikbetrieb direkt nebenan darf nicht gestört werden.

 Der erste Bauabschnitt (gelb) ist bereits fertiggestellt. Der zweite mit dem neuen Zentralbereich soll im Spätsommer 2014 in Betrieb gehen.

Der erste Bauabschnitt (gelb) ist bereits fertiggestellt. Der zweite mit dem neuen Zentralbereich soll im Spätsommer 2014 in Betrieb gehen.

Foto: HELIOS

Fünf Bagger sind auf der Baustelle des Helios-Klinikums mit dem Abriss der letzten Gebäudeteile und ihrer Überreste bestens beschäftigt. In Spitzenzeiten verbrauchten sie 1500 Liter Diesel am Tag. Jetzt verschwinden sie nach und nach; dafür kommt kleineres Gerät zum Einsatz.

Das Bettenhaus ist bis zur dritten Etage mit großem Gerät abgerissen, jetzt geht es in die Phase, wo möglichst vorsichtig ohne Erschütterung und Staub die Reststücke Teil für Teil abgebrochen werden.

Die Experten sprechen von "händischem Abbau", aber ganz ohne Maschinen geht es auch jetzt nicht, sagt Projektleiter Thilo Semisch. Die Maschinen sind halt kleiner, werden vom Kran auf die höchste Decke gehievt, wo sie dann "aufräumen".

Gleich nebenan, hinter Folien als Staubfänger verborgen, stehen andere Gebäudeteile der Klinik, in denen operiert, untersucht und gepflegt wird. Der Betrieb des Krankenhauses geht ganz normal weiter, er darf durch die Baustelle nicht gestört werden.

Da die Arbeiten in großer Nähe zu anderen Krankenhaus-Gebäuden vor sich gehen, ist die Gefahr groß, hochsensible Bereiche zu stören oder den Betrieb zu verhindern. "Das Helios ist ein überregionales Traumazentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Wir müssen 24 Stunden einsatzbereit sein", sagt Pressesprecherin Marina Dorsch.

Am Rande der Baugrube liegt etwa das Gamma-Knife-Zentrum Krefeld. Dort arbeitet ein hochpräzises Gerät zur radiochirurgischen Behandlung von Hirntumoren. Erschütterungen des Bodens müssen weitgehend ausgeschlossen bleiben. Bisher hat es mit dem Abriss bei laufendem Betrieb keine Probleme gegeben.

Der gesamte Abriss des elfstöckigen Bettenhauses, der durch den Todesfall eines Baggerfahrers überschattet war, hat sich länger hingezogen als geplant. Der Abriss soll jetzt Ende August abgeschlossen sein und wird dann insgesamt zwei Millionen Euro gekostet haben.

Stefan Bauer, Niederlassungsleiter der "Helios Bau und Projektsteuerung", ist mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. Sobald der Abriss abgeschlossen ist, wird im August mit dem Fundament des Rohbaus (zweiter Bauabschnitt) begonnen.

Daneben wird eine Freifläche entstehen, die zum neuen Haupteingang führen wird. Auch der als Lager benutzte Bunker wird verkleidet und nicht mehr erkennbar sein.

(RP)
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