Krefeld Aktionswochen Fahrrad: Polizei beklagt "Todsünden"

Krefeld · Nach Abschluss ihrer Aktionswochen Fahrrad zieht die Krefelder Polizei eine alarmierende Bilanz: Nahezu 600-mal musste die Polizei in der vergangenen Woche wegen zum Teil gravierender Verkehrsverstöße gegen Radfahrer einschreiten: 45 Radfahrer erhielten eine schriftliche Ordnungswidrigkeitenanzeige, weil sie das Rotlicht einer Ampel missachtet hatten.

Auch für Radfahrer gibt es dabei Punkte in Flensburg. Gegen 529 Radler verhängte die Polizei ein Verwarnungsgeld, 286 von ihnen hatten dabei den Radweg nicht benutzt, waren in der Fußgängerzone verbotswidrig gefahren oder hatten eine Einbahnstraße in der falschen Richtung befahren. 174 Fahrradfahrer hatten ein Stopp-Zeichen außer Acht gelassen.

Karl-Josef Klauer, Leiter der Direktion Verkehr, ist erschüttert: "Das sind überwiegend sogenannte Todsünden der Radfahrer; ich finde es unfassbar, wie leichtfertig die Radfahrer mit ihrer Gesundheit umgehen. Verkehrsunfälle sind schließlich kein zufälliges Geschehen, sondern Ergebnis von falschem oder unvorsichtigem Verhalten. Gerade Fahrradfahrer sind gut beraten, sich berechenbar zu verhalten, das heißt, die Verkehrsvorschriften zu beachten. Wenn dann trotzdem ein Unfall passiert, kann ein Helm Schlimmeres verhüten!"

Die Polizei blieb nach der alarmierenden Verkehrsunfallbilanz des Jahres 2011, die mit 329 verletzten Radfahrern 42 Prozent aller verletzten aktiven Verkehrsteilnehmer auswies, nicht untätig. Die Aktionswochen Fahrrad vom 16. bis zum 28. April sollen langfristig dazu führen, die Zahl der verletzten Fahrradfahrer zu senken. Gerade Kinder und die ältere Generation sind besonders betroffen. Das enttäuschende Ergebnis wird dazu führen, dass die Fahrradfahrer auch weiter mit Überprüfungen rechen müssen. Eine erfreuliche Tendenz gibt es auch: Das Verhalten von Autofahrern gegenüber Radfahrern war nicht zu beanstanden.

(RP/rl)
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