Krefeld Attraktives Wohnen mitten in der Stadt

Krefeld · Die grüne Ratsfraktion bot beim Stadtspaziergang in Krefeld Einblicke in Häuser und Innenhof-Gärten am West- und Südwall. Sie wirbt damit für das Wohnen in der Innenstadt. Über 1000 Wohnungen stehen in der Innenstadt leer.

 Überraschend: Dieses schöhne Haus kamm man am Südwall finden.

Überraschend: Dieses schöhne Haus kamm man am Südwall finden.

Foto: Thorissen

Beim dritten Stadtspaziergang der Ratsfraktion der Grünen in diesem Jahr ging es um das "Lieblingsthema" der Partei in Krefeld: das Wohnen in der Innenstadt. "Mit dem Stadtspaziergang wollen wir zeigen, dass es sich lohnt, auch direkt in die Innenstadt zu ziehen. So wollen wir eine noch größere Ausdehnung unserer Städte und die damit verbundene Zerstörung ökologischer Nischen eindämmen", erklärt Ratsfrau Heidi Matthias. Etwa 40 Interessierte kamen zu der Führung durch frisch renovierte Häuser direkt am West- und Südwall. "Es hat sich schon viel getan, seit es das Projekt Stadtumbau West gibt. Immer mehr Menschen kaufen und renovieren Häuser hier in der Innenstadt", so Matthias. Trotzdem stünden über tausend Wohnungen im Innenstadtbereich leer.

Nicht so die Wohnung von Ludwig Thorissen. Der Architekt hat vor fünf Jahren sein ehemaliges Büro am Südwall mit Blick auf den Westwall zu einer Wohnung umgebaut. Das Haus von 1855 wurde als Stadt-Palais gebaut und vom Krieg verschont. Mit vier Meter hohen Decken, originalem Stuck und einem imposanten Ausblick auf den Westwall kann er zeigen, dass man in der Innenstadt schön wohnen kann. "Es ist überhaupt nicht laut und alles geht zu Fuß", erklärt Thorissen. "Es ist fantastisch, wie lebendig die Innenstadt ist."

Die Besucher zeigen sich vor allem vom großen Garten beeindruckt. "Man würde wirklich nicht erwarten, dass sich hinter diesen Häusern so große Gärten verbergen", sagt Günter Föller von den Grünen. Auch am Haus von Jörg Heicapell, das auf dem Westwall liegt, gibt es einen großen Garten. "Wir haben das Haus 2009 gekauft und renovieren in Eigenregie", erzählt er. Unter der abgehangenen Decke im Wohnzimmer hat er dabei eine tolle Entdeckung gemacht: "Wir haben mal durch ein kleines Loch mit einer Taschenlampe geleuchtet und dahinter die alten Stuckverzierungen entdeckt. Da war klar, dass die ganze Abhängung schnell rauskommt."

Auch an der Südstraße bei Laurenz Bick und Sandra Fuertes Romero sind Baumaßnahmen nötig gewesen. Ihr Haus wurde mit zwei Etagen aufgestockt. Jetzt kriegt die Familie alle vier Kinder und zwei Büros dort unter. Bedenken der Gäste, ob die alten Häuser in der Energieversorgung teurer sind, kann Sandra Fuertes Romero ausräumen. "Das Haus ist genauso energieeffizient wie ein Neubau", erklärt sie den Besuchern. "Wir finden es einfach toll in der Innenstadt. Alles ist in der Nähe: vier Kindergärten, eine Grundschule und ein Gymnasium. Und wir haben einen tollen Garten."

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