Helios-Baustelle in Krefeld Baggerführer von Trümmern erschlagen

Krefeld · Auf der Helios-Großbaustelle ist am Mittwochmorgen beim Abriss ein Gebäudeteil in sich zusammengestürzt und hat einen Bagger unter sich begraben. Der Baggerfahrer kam dabei ums Leben. Die Polizei ermittelt, das Klinikum kündigte an, die Abrissarbeiten bis nach Ostern ruhen zu lassen.

Baggerführer stirbt bei Abrissarbeiten
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Baggerführer stirbt bei Abrissarbeiten

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Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich der Unfall gegen 9.20 Uhr. Eine etwa 15 Meter hohe Wand hatte sich unerwartet gelöst und stürzte teilweise auf die Führerkabine des Baggers. Bei dem Verunglückten handelt es sich um einen 51-jährigen Duisburger. Er wurde aus dem Fahrzeug befreit, verstarb aber kurz darauf noch an der Unfallstelle.

Ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr war im Einsatz. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist derzeit noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, unter anderem werden Zeugen zum Unfallhergang befragt, teilte ein Polizeisprecher auf Anfrage mit. Auch das Amt für Arbeitsschutz ist eingeschaltet. Die Unfallstelle wurde zeitweise zu Ermittlungszwecken gesperrt.

Die Erschütterung war in der Umgebung deutlich zu spüren. Zeugen berichten, es habe sich angefühlt, wie ein kleines Erdbeben.

Mitarbeiter erhalten psychologische Unterstützung

Beim Helios-Klinikum sorgte der Unfall für große Bestürzung. "In tiefer Anteilnahme möchten wir der Familie des verunglückten Baggerfahrers unser Mitgefühl und aufrichtiges Beileid aussprechen", so Klinikgeschäftsführer Reiner Micholka in einer Erklärung.

Die Baustelle wurde nach Informationen der Krankenhausleitung mittlerweile wieder freigegeben. "Wir werden die Abrissarbeiten aber bis nach Ostern ruhen lassen und erst Mitte kommender Woche wieder aufnehmen", kündigte Micholka an. "Die Mitarbeiter des Abrissunternehmens sowie die eigenen, an der Bergung beteiligten Mitarbeiter erhalten psychologische Unterstützung. Dieses Unglück hat bei allen mittel- und unmittelbar Beteiligten tiefe Spuren hinterlassen, die es verbieten, zur Tagesordnung überzugehen."

Seit Mitte März laufen die Abrissarbeiten am Lutherplatz. Die oberen Etagen des Bettenhochhauses wurden Stück für Stück abgetragen. Bisher waren die Arbeiten nach Plan verlaufen. Bis zum Jahr 2014 soll auf dem Gelände ein dreigeschossiges Gebäude entstehen. In ihm werden die Kardiologie, Herzchirurgie und das Frau-Mutter-Kind-Zentrum beheimatet.

(jco)
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