Krefeld Compo: Drohne klärt Brandursache

Krefeld · Polizei und Feuerwehr erzielten am Donnerstag große Fortschritte: Die Brandermittler gehen von einem Technischen Defekt als Ursache für das Großfeuer in der Düngemittelfabrik aus. Die Löscharbeiten sind bald endgültig beendet.

 Luftbild von der ausgebrannten Lagerhalle bei Compo. Rechts ist der Spezialgreifer zu sehen. Noch immer stieg am Donnerstag Rauch auf.

Luftbild von der ausgebrannten Lagerhalle bei Compo. Rechts ist der Spezialgreifer zu sehen. Noch immer stieg am Donnerstag Rauch auf.

Foto: Stadt Krefeld

Feuerwehr und Polizei sind nach dem Brand in der Düngemittelfabrik Compo am Donnerstag einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Die Polizei geht davon aus, dass ein technischer Defekt in der Förderbandtechnik die Ursache des Dienstag ausgebrochenen Großfeuers ist. Ein Sachverständiger hat bei der Auswertung von Luftbildern geholfen und die Förderbänder in der abgebrannten Lagerhalle als Ausgangspunkt für das Feuer ausgemacht. Die Untersuchungen zur Brandursache sind aber noch nicht abgeschlossen.

Weil das Areal noch nicht betreten werden konnte, hat die Polizei eine Drohne mit Fototechnik — einen sogenannten Quadrocopter des Landesamtes für polizeitechnische Dienste — eingesetzt. Mit deren Hilfe konnte die Polizei trotz laufender Löscharbeiten Fotos zur Auswertung bekommen. Wichtiger für die Ermittlungen waren aber die Aussagen von Compo-Beschäftigten als Zeugen, die zum Zeitpunkt des Brandausbruches auf dem Gelände waren. Der Ausgangspunkt wurde in einem Bereich lokalisiert, in dem sich keine Mitarbeiter aufhalten. Dort befindet sich die Fördertechnik, die Rohstoffe in die Produktionshalle transportiert. "Nach aktuellem Ermittlungsstand gibt es keinerlei Anhaltspunkte für eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung", so Polizeisprecher Wolfgang Weidner am Donnerstag.

Die Feuerwehr hat am Donnerstag mit Hilfe von Spezialfirmen die Stahlkonstruktion der Halle zerlegt, konnte die brennenden Düngemittel-Halden auseinanderziehen und endgültig löschen. Feuerwehrchef Josef Dohmen zeigt sich optimistisch: Wenn die Hallenreste im nördlichen Teil des Betriebsgeländes im Rheinhafen "zernagt sind", könne auch die letzte Halde abgetragen und gelöscht werden. "Die Rauchentwicklung hat schon deutlich nachgelassen", berichtet Dohmen. Am Einsatzort sind noch rund 30 Feuerwehrleute, ein Dutzend THW-Helfer sowie Kräfte des DRK beschäftigt.

Den ganzen Tag fuhren Tanklaster verschiedener Umweltdienste aus Duisburg und dem Kreis Viersen im Auftrag der EGN (Entsorgungsgesellschaft Niederrhein) zwischen Ohlendorffstraße und Kläranlage in Uerdingen hin und her. Die Experten pumpten Löschwasser aus der Kanalisation ab, brächten es zur Lagerung und späteren Analyse ins Zwischenlager Kläranlage, informierte Dohmen. "Ob das Wasser belastet ist, und wie es später entsorgt wird, ist noch zu klären", sagt Dohmen. Die Kläranlage verfügt über ein Speicherbecken für zehn Millionen Liter Wasser und ein eigenes Labor.

Die Sperrung der A57-Anschlussstelle Krefeld-Zentrum der Autobahn 57 bleibt bis mindestens heute Nachmittag bestehen. Die Rheinbrücke ist wieder befahrbar. Seit 19 Uhr ist auch die Hafendrehbrücke wieder geöffnet. Der Weg zum Terminal und bis Dreiring ist frei.

(RP/ac/jco)
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