Krefeld Erhöhung der Hundesteuer auf der Kippe

Krefeld · Die CDU-Fraktion will "neu überlegen", wie es mit den Hundesteuer-Plänen der Verwaltung weitergehen soll. Den bisherigen Rathaus-Vorschlag wird die CDU im Stadtrat im September nicht verabschieden, sondern auf der Klausurtagung im Oktober in Ruhe diskutieren, sagte gestern Heidrun Hillmann. Die CDU-Ratsfrau hatte am Mittwoch an einem runden Tisch teilgenommen, zu dem die CDU die Hundelobby, das Tierheim und die Jägerschaft eingeladen hatte. Das Gespräch wirkte eindeutig. Die CDU, so Heidrun Hillmann, wollte "neu nachdenken", wie sie mit dem Verwaltungsvorschlag, die Hundesteuer deutlich zu erhöhen, umgehen wolle. SPD, FDP und UWG hatten sich bereits gegen die Pläne ausgesprochen.

Im Positionspapier der Hundelobby Krefeld wird die Verwaltungsvorlage zur Hundesteuersatzung klar abgelehnt. Die "Reduzierung des Hundebestands in Krefeld" als "ordnungspolitische Zielsetzung" sei nicht akzeptabel. Das widerspreche den Bedürfnissen vieler Bürger und "den Wünschen einer großen Mehrheit der Menschen in dieser Stadt". Frank Rühl von der Hundelobby: "Es ist zu billig, einfach an der Steuerschraube zu drehen." Davon seien besonders ältere alleinstehende Menschen, aber auch solche, die von Hartz IV oder Grundsicherung lebten, betroffen. Die Verwaltung empfiehlt den Wegfall der Erleichterungen für Bedürftige. Auch die Straf-Besteuerung von sogenannten Kampfhunden lehnt die Hundelobby ab. Viele Halter würden dann ihren Hund im Tierheim abgeben — was das Tierheim finanziell und personell überfordern werde. Rühl weiter: "Eine Stadt, in der mit Fressnapf und Rondo zwei führende Tierbedarf-Unternehmen beheimatet sind, sollte sich nicht die ordnungspolitische Vorgabe machen, den Hundebestand in der Stadt zu reduzieren".

(RP)
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