Krefeld Et Bröckske vorläufig Denkmal

Krefeld · Der Abriss des Krefelder Brauhauses ist vorerst abgewendet. Auf Drängen des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege hat die Stadt "Et Bröckske" auf die Denkmalliste gesetzt. Damit drohen die Pläne eines Kaufinteressenten zu scheitern.

 Seit drei Jahren steht das Krefelder Traditionsgasthaus "Et Bröckske" leer. Aufmerksame Gäste konnten schon kurz vor Schließung die Mängel sehen. Von durchfeuchteten Wänden und Decken platzte der Putz ab; Rohrbrüche blieben mangelhaft kaschiert. Im Obergeschoss hatte die Feuchtigkeit Decken und Parkettboden des Saals schwer beschädigt, dessen obere Fensterreihe nicht mehr geöffnet werden konnte, weil Teile herabzufallen drohen. Die Fenster sind größtenteils marode – das wirkt sich negativ auf Energiekosten aus.

Seit drei Jahren steht das Krefelder Traditionsgasthaus "Et Bröckske" leer. Aufmerksame Gäste konnten schon kurz vor Schließung die Mängel sehen. Von durchfeuchteten Wänden und Decken platzte der Putz ab; Rohrbrüche blieben mangelhaft kaschiert. Im Obergeschoss hatte die Feuchtigkeit Decken und Parkettboden des Saals schwer beschädigt, dessen obere Fensterreihe nicht mehr geöffnet werden konnte, weil Teile herabzufallen drohen. Die Fenster sind größtenteils marode – das wirkt sich negativ auf Energiekosten aus.

Foto: Bastian Königs

Das baufällige Krefelder Brauhaus "Et Bröckske", 2009 geschlossen, könnte schon bald endgültig Denkmal werden. Schon 2008 hat das Rheinische Amt für Denkmalpflege die Eintragung in die Denkmalliste bei der Stadt Krefeld beantragt — jetzt scheint die Verwaltung zu reagieren.

 Stellenweise blättert am Haus außen der Putz ab.

Stellenweise blättert am Haus außen der Putz ab.

Foto: Königs, Bastian

Ein Sprecher der Stadt bestätigte auf Anfrage, dass das Gebäude an der Marktstraße 41 inzwischen vorläufig unter Schutz gestellt ist. Im Denkmalausschuss am 24. Oktober wird der Politik eine ausführliche Unterlage vorgelegt. Bleibt das Brauhaus Et Bröckske, das die Eigentümerfamilie Wirichs/Deckers seit knapp zehn Jahren zu verkaufen versucht, auf ewig eine Ruine?

Werner Gottschalk, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Mitte, kritisiert den Zustand von Et Bröckske: "Die Anmutung ist verhängnisvoll für die Innenstadt. Hinzu kommt ein vom Verfall geprägter Zustand mit einer negativen Stigmatisierung des architektonischen, geschäftlichen und wohnwirtschaftlichen Umfelds."

Der CDU liegen Informationen vor, wonach der "perspektivisch interessante Investor" eine Standortprüfung durchgeführt habe. Die CDU drängt auf eine Entscheidung, um den Investoren Planungssicherheit zu geben. Mit dem nun formal noch zu beschließenden Denkmalstatus müsste der Investor seine Pläne, das Gasthaus abzureißen und Wohnungen einzurichten, wieder beerdigen.

Offen bleibt aber, wie das Denkmal gastronomisch genutzt werden kann. In den vergangenen Jahren scheiterten alle Versuche — auch wegen der Baufälligkeit des Hauses. Das Brauhaus Et Bröckske war 1838 als Brauerei vor dem heutigen Willy-Göldenbachs-Platz gegründet worden.

1943 wurde das Haus zerstört und 1952 unter dem Bauherrn Robert Wirichs von der Rhenania-Brauerei wiederaufgebaut. Im März 2009 schloss Gastronom Herbert Chrastek wegen Zahlungsunfähigkeit das Gasthaus. Er berichtete damals, dass zuletzt 1969 in großem Stil renoviert worden sei. Für Energiekosten zahlte er schon 2009 rund 106 000 Euro pro Jahr. Ende 2009 kündigte Vucko Filipovic, ehemals Wirt bei Herbst Pitt, an, aus Et Bröckske ein Krefelder Hofbräuhaus zu machen — es blieb bei den Plänen.

Im Internet-Netzwerk Facebook gibt es eine Gruppe namens "Wir wollen Et Bröckske zurück" — allerdings nur mit wenigen Mitgliedern; Nur 21 Leuten "gefällt das".

(RP/rl)
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