Krefeld FDP will den Ruf des Muezzins aufwerten

Krefeld · Nach Meinung der Krefelder FDP soll der traditionelle muslimische Gebetsruf, der Ruf des Muezzins, schon bald zum Alltag in Krefeld und anderen deutschen Städten gehören. Dies beschlossen die Liberalen am Wochenende auf ihrem programmatischen Kreisparteitag im Restaurant Hexagon am Theaterplatz.

Auf Antrag der Jungen Liberalen sprachen sich die Parteimitglieder mit überwältigender Mehrheit dafür aus, den islamischen Gebetsruf und das christlich-liturgische Glockengeläut zukünftig rechtlich gleich zu behandeln, solange allgemein gültige Lärmobergrenzen und gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden.

Dazu erklärte der FDP-Kreisvorsitzende Joachim C. Heitmann: "In Deutschland darf es aus unserer Sicht keine Religionsausübungsfreiheit zweiter Klasse geben. Daher ist für uns klar, dass alle Religionsgemeinschaften rechtlich gleich zu behandeln sind. Die einseitige Bevorzugung christlichen Glockengeläuts bei gleichzeitigem Verbot des traditionellen muslimischen Gebetsrufs, darf deshalb nicht länger Bestand haben. Wir werden uns dafür einsetzen, diesen rechtlichen Missstand politisch möglichst bald zu beheben."

Neben diesem Antrag, verabschiedete der Kreisparteitag unter dem Titel "Deutschland-Agenda 2020" außerdem ein umfangreiches Papier mit insgesamt 15 Forderungspunkten, die die Krefelder Liberalen ins nächste Bundestagswahlprogramm der FDP einbringen möchten. Darunter Forderungen wie den Verzicht auf das Betreuungsgeld, die Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sowie die endgültige Öffnung der Ehe für homosexuelle Lebenspartnerschaften. Außerdem beschlossen die Mitglieder einen Antrag zur Liberalisierung des Namensrechtes, zur Abschaffung des Solidaritätsbeitrags sowie zur europaweiten Vereinheitlichung von Vorlesungs- und Semesterzeiten. Otto Fricke wird sich um einen aussichtsreichen Listenplatz für ein Bundestagsmandat bewerben.

(RP/rl)
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