Krefeld Geismühle im Maßstab 1:20

Krefeld · Die Geismühle gibt es neuerdings zweimal: Gestern enthüllte der Bauverein Geismühle das von Willi Hanenberg, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins, geschreinerte Modell der Geismühle im Maßstab 1:20.

 Die Geismühle als

Die Geismühle als

Foto: Thomas Lammertz

Bis zum 20. Juli ist das Modell in der Sparkasse Oppum zu sehen. Der Leiter der Geschäftsstelle, Manfred Kirchholtes, überreichte dem Verein eine Spende für künftige Projekte, wie den Bau einer außerschulischen Bildungsstätte.

Wie im 17. Jahrhundert

Der erste Vorsitzende des Bauvereins Geismühle, Franz-Josef von der Hocht lobte das von Hanenberg in vierjähriger Arbeit gefertigte Modell: "Keiner kann wissen, wie viel Arbeit hier drin steckt." Bei genauer Betrachtung erkennt man, wie die einzelnen Teile, zum Beispiel das Mahlwerk, exakt ineinandergreifen. Ein Ventilator macht den Wind, der beweist, dass das Mühlen-Modell wie sein Original voll funktionstüchtig ist. Die Flügel kreisen im Wind und drehen so das Mahlwerk wie im 17. Jahrhundert, als die Einwohner von Lank, Bockum, Fischeln und Osterath in der Geismühle, die ursprünglich die Mühle "auf der Geest" hieß, ihr Getreide mahlen ließen.

Der ehemalige Schreinermeister Hanenberg hat etwa 2000 Arbeitsstunden in das 20 Kilo schwere Modell investiert, auch die Pläne gefertigt, Berechnungen getätigt und eine Schnittzeichnung entworfen. Er erzählt, dass die Geismühle eine Turm- oder Kellerwindmühle ist, denn früher wurde im Erdgeschoss das Mahlgut der Bauern angeliefert. Überm Keller ist der Mehlboden, darüber der Steinboden, der seinen Namen den Mahlsteinen verdankt, die nächste Ebene ist der Speicherboden, wo das Mahlgut zwischengelagert wird, dann folgt der Aufzugboden mit dem Sackaufzug.

Diese "Etagen" der Mühle kann der Betrachter erkennen, da man von hinten in den Mühlenturm einsehen kann. Das Innenleben ist aus Eichen-, Ulmen- und Weißbuchenholz gefertigt, die Mauern des Mühlenturms bestehen aus Hartstyropor genau wie der Mühlenberg, der als Podest dient. Das gesamte Konstrukt setzte Hanenberg auf eine grüne Sperrplatte. Andreas Gebauer lieferte die bedruckte Folie für die Außenansicht. Hiermit gleicht das Modell der echten Mühle an der A57. Jedes Fensterchen und jede Schießscharte seien übernommen. "Allein das Graffiti links neben der Eingangstür fehlt", bemerkt Hanenberg.

Der Bauverein Geismühle Krefeld-Oppum wurde 2004 gegründet und bemüht sich seither um Instandsetzung und Funktionswiederherstellung der unter Denkmalschutz stehenden Geismühle. Der Verein hat 100 Mitglieder.

(RP/rl/areh)
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