Krefeld Helios baut auf Riesenpfählen

Krefeld · Nach dem Abriss des elfstöckigen Hochhauses begann gestern der zweite Bauabschnitt für den 170 Millionen Euro teuren Klinikneubau mit Empfangshalle und Zentralbau.

 Vor der riesigen Baugrube auf dem Helios-Gelände liegen die Stahlrohre für die Bohrpfahlgründung bereit, die mindestens acht Meter tief ins Erdreich reichen sollen. Falls der Aushub Besonderheiten aufweist, kann es sein, dass noch tiefer gebohrt und fürs Fundament mit Beton verfüllt werden muss.

Vor der riesigen Baugrube auf dem Helios-Gelände liegen die Stahlrohre für die Bohrpfahlgründung bereit, die mindestens acht Meter tief ins Erdreich reichen sollen. Falls der Aushub Besonderheiten aufweist, kann es sein, dass noch tiefer gebohrt und fürs Fundament mit Beton verfüllt werden muss.

Foto: Thomas Lammertz

Das elfstöckige Hochhaus des Helios-Klinikums ist abgerissen, das Baumaterial entsorgt oder zum Verfüllen vor Ort recycelt. Gestern begann der zweite Bauabschnitt des rund 170 Millionen Euro teuren Neubauprojekts mit dem Bohren von acht Meter tiefen Pfahllöchern, die später mit Beton verfüllt werden.

 Der Spezialbohrer schüttelt das aus der Tiefe geholte Erdreich ab. Dabei handelt es sich um normalen Kies.

Der Spezialbohrer schüttelt das aus der Tiefe geholte Erdreich ab. Dabei handelt es sich um normalen Kies.

Foto: Lammertz, Thomas

Die Bodenbeschaffenheit verlangt, dass die Hochbauten auf diese Weise gegründet werden. 30, 50 und 100 Zentimeter Durchmesser weisen die Rohre auf, die in die Erde getrieben werden, je nachdem, wie viel Gewicht später auf ihnen lastet.

 Thilo Semisch

Thilo Semisch

Foto: Lammertz, Thomas

Im Spätsommer des übernächsten Jahres sollen Eingangshalle und Zentralbau samt begrüntem Vorplatz fertig sein. Die Bäume seien schon bestellt, ein vorhandener Trompetenbaum-Catalpa solle mitten auf der Baustelle überleben und erhalten bleiben. In die neue Empfangshalle werden später diverse Geschäfte und Shops eröffnet. Vom Café über Friseur bis Zeitschriftenhandel und Kiosk können Besucher und Patienten sich dort versorgen.

"Wir bauen das nach einem Vorbild in Berlin-Buch", berichtet Thilo Semisch von der Bau- und Projektsteuerung. Wenn das Neubauprojekt in Krefeld abgeschlossen sei, werde die Samt- und Seidenstadt die neuen Standards für den Klinikkonzern bestimmen.

Helios setzt in Krefeld ein modernes Konzept um. Es werde ein Krankenhaus der kurzen Wege, berichtet Sprecherin Marina Dorsch. Helios bilde so genannte Organzentren, in denen verwandte Disziplinen wie Herzchirurgie und Kardiologie Tür an Tür zusammenarbeiteten. Bereits in der Planungsphase sei der Sachverstand der Ärzte und des Personals in Bau Jour Fixes mit eingeflossen.

Der Zentralbau wird viergeschossig und beherbergt nach der Fertigstellung im Erdgeschoss zahlreiche Servicebereiche, im ersten Obergeschoss alle Einrichtung für die Behandlung von Herzkrankheiten, lediglich der spezielle Operationssaal bleibt an Ort und Stelle im Gebäude mit dem sichelförmigen Grundriss am Haupteingang. Im zweiten Obergeschoss findet das Frau-, Mutter-, Kindzentrum mit Geburtshilfe, Kreißsälen und Kinderintensivstation eine neue Heimat. Das dritte Obergeschoss bleibt zunächst leer stehen und wird als Option für eine spätere Erweiterung bevorratet.

"Da wir die Haustechnik aufs Dach bauen, ließe sich im Nachhinein keine Etage aufstocken", informierte Semisch, warum Helios es sich leistet, eine Etage zu bauen, die zunächst ungenutzt bleibt.

Auf mehr als zwölf Hektar Klinikgelände haben zu Beginn der Arbeiten 31 Einzelgebäude gestanden. Die neue Klinik wird eine vernetzte maximal fünfstöckige Einheit.

(RP/rl)
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