Krefeld Investoren für Freizeitpark am E-See

Krefeld · Die Unternehmer Gerald Wagener und Thorsten Toeller zeigen Interesse am Standort Elfrather See.

Elfrather See aus der Luftperspektive: Der Freizeitpark soll im östlichen Bereich (rechts mittig) im Bereich des Badesees entstehen.

Elfrather See aus der Luftperspektive: Der Freizeitpark soll im östlichen Bereich (rechts mittig) im Bereich des Badesees entstehen.

Foto: Luftbild Brefort

In die Entwicklung des Elfrather Sees zu einem Freizeitpark mit Sandstrand, Klettergarten, Gastronomie und Beach-Sportarten sowie später auch Wasserski und Wakeboard kommt neue Bewegung. Wie unsere Redaktion erfuhr, sind die beiden Krefelder Unternehmer Gerald Wagener (Schneekoppe) und Torsten Toeller (Fressnapf) bereit, auf dem bis zu 40000 Quadratmeter großen Gelände östlich des E-Sees zu investieren.

Nicht mehr im Rennen ist unterdessen Holger Walterscheid, Betreiber des "Seaside Beach" in Essen, der bis zuletzt ebenfalls Interesse an der Entwicklung des Areals angemeldet hatte. Er hat der Krefelder Stadtverwaltung in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass er wegen anstehender Investitionen in Essen 2013 keinen Freizeitpark am Elfrather See realisieren könne.

Die Stadt signalisierte ebenfalls, dass Bewegung in das Projekt gekommen ist — konkret will sie sich nach Abschluss der Planung in der kommenden Woche äußern. Das Interesse von Toeller und Wagener gilt als gesichert — beide wollten sich auf Anfrage jedoch noch nicht zu den Plänen äußern.

Offen ist aber, wie die zuletzt diskutierten Hindernisse sich auf die Entwicklung des Freizeitparks auswirken: Im Sommer waren aus Sicht von Politik und Verwaltung noch einige strittige Punkte beim Projekt zu klären. Neben der Pacht ist ein weiteres Problem, dass die Stadt für die Gestaltung des Elfrather Sees in den Achtzigern Fördergelder vom Land erhielt — es muss geprüft werden, inwieweit diese zurückgezahlt werden müssen. Ein weiteres Hindernis war zuletzt die Nähe der Müllverbrennungsanlage. Nach Informationen unserer Zeitung sind viele der offenen Fragen inzwischen geklärt.

Mit dem 50-jährigen Gerald Wagener könnte also der Investor zurück an den Elfrather See kommen, der als erster mit dem Gedanken eines Freizeitparks namens "Beach and Pleasure Parks" gespielt hatte. Im August 2011 ging der Freund von Oberbürgermeister Gregor Kathstede mit seinen Plänen auf die Verwaltung zu. Die arbeitete danach einen Vertrag zunächst mit Gerald Wagener aus, schaltete dann im Januar 2012 die Politik ein. Der Liegenschaftsausschuss sollte die Verpachtung beschließen, vertagte aber das Thema.

Der Krefelder Stadtrat gab dann im Februar 2012 grundsätzlich Grünes Licht, forderte aber in anschließenden Gesprächen eine aus Sicht von Wagener zu hohe Pacht in Höhe von mehreren zehntausend Euro. Gerald Wagener wollte, so die inoffiziellen Angaben, 5000 Euro für das erste Jahr zahlen. Zwei Wochen später, Wagener hatte mit den Ratsfraktionen verhandelt, teilte er überraschend per Mail seine Absage mit.

Jetzt erneuert er offenbar sein Interesse: Einen mittleren einstelligen Millionenbetrag könnten Wagner und der befreundete Fressnapf-Chef Torsten Toeller langfristig investieren. Das Gelände am Elfrather See liegt verkehrstechnisch ideal — die nächste Wohnbebauung in Duisburg ist mehrere hundert Meter entfernt.

Offen ist allerdings noch, wer den Freizeitpark betreibt. Zuletzt plante Wagener mit Markus Zilch, ehemals Trainer des Zweitliga-Basketballteams Düsseldorf Magics. Der Essener Betreiber Walterscheid schloss im Gespräch nicht aus, dass er als Betreiber mit den Investoren Wagener und Toeller tätig wird: "Herr Wagener, der sich schon unabhängig von uns mit dem Konzept auseinander gesetzt hat, sollte für jeden Betreiber als möglicher Investor berücksichtigt werden. Wir halten den Elfrather See weiterhin für ein attraktives Gelände, auf dem ein Beachclub-Konzept durchaus umgesetzt werden kann."

(RP/rl/jco/top)
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