Krefeld Krefelds neue Zoo-Tierärztin

Krefeld · Für die neue Tierärztin Stefanie Markowski ist ein Traum in Erfüllung gegangen: Seit dem 1. Juli ist sie bei ihrem Wunscharbeitgeber beschäftigt, und sie könnte sich sehr gut vorstellen, ganz nach Krefeld zu ziehen.

 Stefanie Markowski hat gestern einen kleinen Serval gegen Katzenschnupfen geimpft. In der Hand hält sie ein Lesegerät für Chips.

Stefanie Markowski hat gestern einen kleinen Serval gegen Katzenschnupfen geimpft. In der Hand hält sie ein Lesegerät für Chips.

Foto: Lammertz

Sie ist noch keine drei Wochen da und fühlt sich, als ob sie schon immer im Krefelder Zoo gearbeitet hätte. Die neue Tierärztin Stefanie Markowski hat ihren Traum wahr gemacht. Für die 36-jährige Gelsenkirchenerin stand früh fest, dass sie sich um die Gesundheit und das Wohlbefinden exotischer Tiere kümmern möchte. Bereits in der Grundschule legte sie sich fest — kurz auf Weltraumforscherin und dann auf Tierärztin.

Krefeld: Krefelds neue Zoo-Tierärztin
Foto: bkö

Gestern hat sie bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt für den neuen Arbeitgeber etwas schüchtern das Blitzlichtgewitter der Fotografen über sich ergehen lassen. Nachdem sie dem acht Wochen alten Serval-Nachwuchs die erste Impfung verpasst hatte, ließ die Nervosität nach. Beschwingt erzählte die mit ihrem Mann in Mülheim an der Ruhr lebende Tierärztin von ihrem Werdegang und ihrer Begeisterung für den Krefelder Zoo und die gesamte Stadt.

Krefeld: Krefelds neue Zoo-Tierärztin
Foto: Königs, Bastian

Im Ruhrgebiet geboren hat sie dort auch Abitur gemacht. Dann studierte sie in Gießen Veterinärmedizin, arbeitete anschließend in einer Kleintierklinik. Ihr Interesse galt aber den exotischen Arten. Sie besuchte internationale Tagungen und bekam schnell ein Volontariat im Gelsenkirchener Zoo, in dem sie acht Jahre lang — zuletzt als Tierärztin — Erfahrungen sammeln konnte.

Den Krefelder Zoo habe sie bereits mit ihrer Schwester und ihren Eltern als Kind besucht. Nachhaltig in den Fokus sei er jedoch durch Kontakte mit Kollegen geraten. Vor vier Jahren nach dem rätselhaften Sterben der Zebramangusten in Krefeld forschte sie in der Samt- und Seidenstadt für eine wissenschaftliche Arbeit fürs Robert-Koch-Institut über Tierpocken. Seitdem wisse sie, "hier ziehen alle an einem Strang, und es gibt ein großes Engagement".

Außer der tollen Atmosphäre genieße sie die Möglichkeit, dass ihre beiden Hunde den ganzen Tag um sie herum sein können. Ein Labrador und ein Rhodesien Ridgeback reisen jeden Tag mit ihr über den Rhein nach Krefeld. Ein Wohnungswechsel sei für sie "gut, nein sehr gut" vorstellbar. "Ich muss meinen Mann noch überzeugen", sagte sie.

Eine Lieblingstierart habe sie nicht. Sie liebe starke und interessante Charaktere, und so gehört der Jaguar Porgy zu ihren Favoriten. Sie kennt das Raubtier, seitdem es aus Krakau nach Krefeld gekommen ist, und hat die Verwandlung von der schüchternen zur lebhaften Großkatze mitverfolgt. "Porgy ist inzwischen echt aufgetaut." Der Zoo sei sehr charmant und verfüge über viele interessante Tiere, die in anderen Zoos kaum zu finden seien. Stefanie Markowski zählt Schneeleoparden, Baumkängurus und die Kudu-Antilopen beispielhaft auf.

Wenn die Tiere nicht im Mittelpunkt ihres Interesses stehen, dann betätigt sich die 36-Jährige gerne sportlich. Neben Skifahren und Tauchen gehört das Tanzen an erste Stelle. Der argentinische Tango hat es ihr angetan. Damit funkt sie auf einer Wellenlänge mit ihrer Kollegin Lieselotte Schulte von der Tierarztpraxis am Zoo. Auch sie tanzt gerne nach lateinamerikanischen Klängen.

Stefanie Markowski macht einen aufgeräumten und rundum zufriedenen Eindruck. Und sie sagt es auch: "Das ist mein Zoo."

(RP/jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort