Krefeld Masterplan Krefeld 2027

Krefeld · Die Stadt stellt einen neuen Flächennutzungsplan auf, der die Möglichkeiten der Stadtentwicklung für die kommenden 15 Jahre festlegt. Wir erklären, was der Plan bedeutet und wann die Bürger beteiligt werden.

Die Politik hat den Entwurf eines neuen Flächennutzungsplans im Planungsausschuss zustimmend zur Kenntnis genommen.

Was ist ein Flächennutzungsplan (FNP), und welche Bedeutung hat er für die Stadt Krefeld?

Der FNP ist die rechtsverbindliche Form eines Masterplans für die kommenden zehn bis 15 Jahre. Er bietet einen Möglichkeitsrahmen, der mit der Bezirksregierung in Düsseldorf abgestimmt wird. Die Stadt Krefeld kann alle Vorhaben, die Inhalt dieses FNP sind, in der Zukunft in eigener kommunaler Zuständigkeit und Planungshoheit entscheiden.

Wie präzise muss dieser FNP die Projekte ausweisen?

Darüber, ob die im FNP vorgesehenen Möglichkeiten tatsächlich Realität werden, entscheidet der Stadtrat. Insofern müssen die Fraktionen mit ihren unterschiedlichen Ansichten im Detail diese Diskussion nicht unbedingt vor Verabschiedung des FNP führen.

Warum dann den FNP überhaupt politisch diskutieren?

Weil hier Grundsätzliches in der zukünftigen Stadtentwicklung als Option festgelegt wird — zum Beispiel, wo zusätzliche Wohngebiet entstehen können, wo Gewerbe anzusiedeln wäre, aber auch, welche Grün- und Freizeitflächen von jedweder Bebauung freizuhalten sind.

Was gehört noch zum FNP?

Im redaktionellen Teil werden viele Themen angesprochen. Was sind die Grundlagen und Aufgaben des Plans? Wohin soll sich die Stadt in ihrer Bevölkerungszahl entwickeln, welche Rolle als Oberzentrum für die Region spielen, wo die Nahversorgung in den Stadtteilen berücksichtigen?

Gibt's Beispiele für Verzicht im neuen Entwurf des FNP?

Während die Umgehungsstraße Fischeln Südwest im Plan bleibt, wurde die in einem Zeitraum von Jahrzehnten nicht verwirklichte Nordwest-Umgehung herausgenommen (aber nicht anderweitig verplant). In Hüls hat sich die Fläche für Wohnungsbau im Südwesten um fast zwei Drittel verkleinert.

Wo ermöglicht der FNP den Bau weiterer Wohngebiete?

Vor allem in Fischeln. Dort will die Stadt vom Überschwappeffekt in der Landeshauptstadt Düsseldorf profitieren. Der positive Nebeneffekt, das Fischelner Bruch wäre durch den neuen FNP wirksamer geschützt als zuvor.

Wie kann sich der Bürger an der Entwicklung des FNP beteiligen?

Der umfangreiche Plan soll ab dem 31. Oktober offengelegt werden. Planungsdezernent Martin Linne versprach, den Bürgern zwei Monate Zeit zu geben, um sich mit Einwänden und Anregungen am Verfahren zu beteiligen. Ferner will er Inhalte und Zusammenhänge in mehreren Informationsveranstaltungen erklären.

Wie sieht der weitere Zeitplan aus?

Das erste Halbjahr 2013 benötigt die Stadtverwaltung, um die eingegangenen Anregungen auszuwerten. Danach geht das Ergebnis zur Beratung und Beschlussfassung in die politischen Gremien. Parallel sollen die Krefelder Interessen im Regionalrat artikuliert, verhandelt und möglichst in den neu aufzustellen Gebietsentwicklungsplan aufgenommen werden.

(RP)
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