Krefeld Offensive für mehr Büroflächen

Krefeld · Die Wirtschaftsförderung und IHK werden im Oktober Investoren und Projektentwickler zu einem Immobilienmarkt einladen. Der Büromarktbericht zeigt für Krefeld auf, dass es an modernen Büroflächen fehlt.

 Das ehemalige Hauptzollamt am Jungfernweg 40, 1964 erbaut, wird zurzeit umgebaut. Dort entstehen ganz in der Nähe zum Ostwall auf vier Etagen Büros auf dem modernsten Stand.

Das ehemalige Hauptzollamt am Jungfernweg 40, 1964 erbaut, wird zurzeit umgebaut. Dort entstehen ganz in der Nähe zum Ostwall auf vier Etagen Büros auf dem modernsten Stand.

Foto: LOTHAR STRÜCKEN

Bisher wurde oftmals der Leerstand an Büroflächen in Krefeld mit 11,5 bis 14 Prozent angegeben. Das wäre extrem hoch und schlecht für Krefeld. Doch die Datenlage war ungenau, der Bestand nicht in Gänze erfasst. Der Büromarktbericht Krefeld 2012 der Wirtschaftsförderungsgesellschaft holt das jetzt nach, bietet mehr Transparenz — und kommt zu einem weit besseren Ergebnis: Die Leerstandsquote liegt bei 9,1 Prozent. Die niedrigere Quote ist aber keine Zahlendreherei, sondern ergibt sich daraus, dass bisher der Bestand als zu gering eingeschätzt wurde.

Mit dem Büromarktbericht der Wirtschaftsförderung wurden erstmalig alle Daten erfasst. Grundlage waren das digitale Liegenschaftskataster sowie das Gewerbemelderegister der Stadt Krefeld. 30 Studenten der Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Niederrhein und der Bergischen Universität Wuppertal haben über Monate 5704 Standorte überprüft, davon 1730 Büro-Objekte untersucht und 5000 Fotos gemacht. Und so kommt man auf eine Nettonutzfläche von 985 000 Quadratmetern statt wie bisher nur 650 000.

Eine lohnende Alternative

Der Gesamt-Leerstand liegt bei etwa 90 000 Quadratmetern. Interessanter als die bloße Zahl findet Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld, die Aufteilung der Leerstände auf Baualtersklassen. Bei Büroobjekten, die ab dem Jahr 2000 gebaut wurden, liegt der Lehrstand bei nur 3,7 Prozent. Preen: "Damit sind Investmets in neue Bürogebäude mit modernem Standard in Krefeld eine lohnende Alternative zu den bekannten A-Standorten." Die zweitniedrigste Leerstandsquote gibt es mit 6,3 Prozent bei Büroobjekten in Altbauten vor 1945. Der höchste Leerstand mit 11,1 Prozent wird bei Büroobjekten, die zwischen 1945 und 1969 entstanden, vermeldet. Sie entsprechen nicht mehr den heutigen Standards.

Zwei neue Immobilienprojekte entstehen zurzeit in der Innenstadt. Die oberen Etagen der Hauptpost am Ostwall verwandeln sich in ein High-Tech-Medizin-Zentrum. Hier werden über sieben Millionen Euro investiert. Auch das ehemalige Hauptzollamt am Jungfernweg 40 wird gerade umgebaut. Das 1964 errichtete Gebäude mit vier Büroetagen wurde komplett saniert und technisch auf den modernsten Stand gebracht.

In der Innenstadt konzentrieren sich die meisten Büros im Umfeld des Ostwalls. Mit dem Europark-Fichtenhain verfügt Krefeld über einen zweiten bedeutenden Bürostandort. Im Bereich der Innenstadt fehlt es aber an modernen Büroobjekten, sagt Preen. Ganz anders sieht der Markt für Industrie- und Hallenflächen aus. Mit 3,15 Millionen Quadratmetern Bestand steht Krefeld in der Region Niederrhein ganz an der Spitze.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort