Krefeld/Mönchengladbach/Kreis Viersen Polizei gelingt Schlag gegen Trickbetrügerbande

Krefeld/Mönchengladbach/Kreis Viersen · Die Polizei hat vier Männer aus Krefeld und einen Mann aus Mönchengladbach festgenommen, denen vorgeworfen wird, seit dem Jahr 2010 in mindestens 70 Fällen vornehmlich Senioren quer durch das Bundesgebiet betrogen und bestohlen zu haben. Dabei erbeuteten sie mehrere Zehntausend Euro.

Trickbetrüger Maschen und Tricks
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Die Maschen der Trickbetrüger

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Die Kriminalpolizei Willich und die Staatsanwaltschaft Krefeld werfen den Beschuldigten gewerbs- und bandenmäßigen Betrug und Diebstahl vor. Bei den fünf Hauptbeschuldigten handelt es sich um einen 40 Jahre alten Mann aus Mönchengladbach und vier 45, 25, 23 und 32 Jahre alte Männer aus Krefeld. Die Beschuldigten sind teilweise miteinander verwandt und durchweg wegen gleichgelagerter Delikte polizeibekannt, teilweise einschlägig vorbestraft und unter Bewährung stehend, teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft Krefeld in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Bei einem Sondereinsatz Anfang Februar konnte einer der fünf Haupttatverdächtigen vorläufig festgenommen worden. Dabei handelte es sich um den 40 Jahre alten Mann aus Mönchengladbach. Die anderen vier Männer stellten sich im Laufe dieser Woche der Justiz in Krefeld.

Die Einsatzkräfte hatten bei den fünf Hausdurchsuchungen Anfang Februar umfangreiche Beweismittel beschlagnahmt. Dabei wurden mehrere zehntausend Euro Bargeld und weitere Wertgegenstände wie wertvolle Uhren und Goldschmuck sichergestellt, deren rechtmäßige Besitzer nun ermittelt werden sollen.

Aus den Ermittlungen heraus wurde bekannt, dass die Beschuldigten mehrfach ihren Nachwuchs im Alter von elf Jahren zu den Straftaten mitnahmen und so anlernten. Auch gegen weitere Personen richten sich Tatvorwürfe, die diesbezüglichen Ermittlungen dauern noch an.

Den Männern wird vorgeworfen, seit Beginn der Ermittlungen im Jahr 2010 in mindestens 70 Fällen vornehmlich Senioren quer durch das Bundesgebiet betrogen und bestohlen zu haben. Bei tausenden weiteren Kontaktaufnahmen zu vornehmlich älteren Menschen auf der Suche nach "leichten" Opfern scheiterten die Beschuldigten, da die Senioren Verdacht schöpften.

Der bislang nachweisbare Schaden durch die Bande beläuft sich auf mehrere Zehntausend Euro. Derweil lebten die Haupttatverdächtigen und ihre Familien zum Großteil von staatlicher Unterstützung. Neben den monatelangen strafrechtlichen Ermittlungen waren auch Finanzermittler der Polizei damit beschäftigt, die durch die Straftaten erlangten Vermögensvorteile aufzuschlüsseln, sodass daraus Pfändungssummen für jeden Beschuldigten resultieren, die ebenfalls jeweils mehrere zehntausend Euro betragen.

Der Polizeieinsatz hatte daher einerseits das Ziel, die mit Haftbefehl Gesuchten festzunehmen und Beweismittel für die Straftaten zu finden, aber auch vorhandenes Vermögen zu sichten und in Zusammenarbeit mit den Gerichtsvollziehern zu pfänden, um damit den angerichteten Schaden für Staat und Opfer begleichen zu können.

Die Polizei kam dem heute 45-jährigen Krefelder und weitere im Verfahren beschuldigten Mittäter, wobei es sich teilweise um seine Söhne handelt, schon vor Jahren auf die Schliche. In den nächsten Jahren konnten die Ermittler der Kripo Willich so mittlerweile 70 Fälle von Teppichbetrügereien und Enkeltricks, Trickdiebstählen und Betrügereien mit bei Senioren ergaunerten PIN- und Debitkarten aufklären. Die Taten reichen quer durch die Bundesrepublik. Die Festgenommenen machten bislang zu den Vorwürfen keine Angaben, sie lassen sich anwaltlich vertreten.

(ots/top/jco)
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