Straßenstrich in Krefeld Skater fühlen sich durch Zuhälter bedroht

Krefeld · Der Bereich der Skateboardanlage am Voltaplatz wird zunehmend von Prostituierten und Freiern genutzt. Das führt zu Konflikten: Die Anlage ist verdreckt, die Skater werden vertrieben.

 Tagsüber haben die Skater und BMX-Fahrer die Anlage am Voltaplatz noch für sich. Doch sobald es dunkel wird, ziehen sich Prostituierte von der Ritterstraße mit ihren Freiern auf die Skaterbahn zurück.

Tagsüber haben die Skater und BMX-Fahrer die Anlage am Voltaplatz noch für sich. Doch sobald es dunkel wird, ziehen sich Prostituierte von der Ritterstraße mit ihren Freiern auf die Skaterbahn zurück.

Foto: Thomas Lammertz

Das Problem der Straßenprostitution an der Neuen Ritterstraße greift jetzt auf anliegende Gebiete über — immer häufiger werden in den vergangenen Tagen Prostituierte auf dem Dießemer Bruch und am Großmarkt gesehen. Ein Skateboarder berichtete unserer Redaktion jetzt, dass sich einige der Prostituierten, die an der Ritterstraße unter der Leuchtreklame Im Brahm stehen, mit ihren Freiern auf die Skate- und BMX-Anlage zurückziehen.

Der berufstätige 35-jährige skatet dort seit Jahren mit einer Freundesclique, meist nach Feierabend; in dieser Woche sei er gegen 23 Uhr von einem Freier angesprochen worden und barsch zum Verlassen der Anlage aufgefordert worden. Auf Nachfrage habe er sich fälschlich als Mitarbeiter des Ordnungsamtes ausgegeben. Der 35-jährige rief die Polizei; als die eintraf, war aber niemand mehr zu sehen.

Neben dem Problem der Prostitution sieht der Skater auch die zunehmende Verschmutzung der Anlage mit Sorge — benutzte Kondome würden dort liegen, manchmal auch Strumpfhosen — dies alles hat er fotografiert und der Stadt gemeldet. "Hier spielen doch auch Kinder, hier sind Leute mit ihren Hunden unterwegs, außerdem K-Bahn-Nutzer."

Er schätzt, dass täglich mehrere hundert Leute den Bereich frequentieren. Das Ordnungsamt zeige durchaus Präsenz, betont der Skater. "Aber nachts, wenn die Freier und die Prostituierten da sind, ist das Ordnungsamt nicht mehr hier."

Die Polizei will den Bereich weiter kontrollieren. Solange aber der Sperrbezirk nicht erweitert wird, ist sie machtlos, kann nur Gesetzesverstöße ahnden. Die Stadt Krefeld erklärte über einen Sprecher, dass eine Vereinnahmung der Skateranlage bisher nicht festgestellt werden konnte. "Lediglich im unmittelbaren Bereich des Zugangs vom Pendlerparkplatz zur Skateranlage deuten vereinzelte Hinterlassenschaften darauf hin, dass es dort zu sexuellen Handlungen kommt."

Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) sei nach wie vor mit erheblichem Aufwand in den Abendstunden bis in die Nacht präsent. Polizei und KOD seien bestrebt, unzulässigen Begleitumständen frühzeitig zu begegnen bzw. ein weiteres Auftreten zu unterbinden. "Standardmaßnahmen sind auch weiterhin Personenkontrollen, die vordergründig gegen illegalen Aufenthalt und auf den Schutz von Minderjährigen gerichtet sind."

(RP)
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