Krefeld SPD: Sparliste trifft insbesondere Familien

Krefeld · Nach der beschlossenen Sparliste meldeten sich SPD, AKB und Elmar Jakubowski (CDU) gestern.

SPD-Ratsherr Frank Meyer hat gestern die von CDU, FDP und UWG im Finanzausschuss verabschiedete Sparliste als ein "Haushaltsverunsicherungskonzept" bezeichnet. Verlierer seien Familie, Kinder und die Bildung, sagte Frank Meyer, der auch SPD-Vorsitzender und Bürgermeister der Stadt ist. Nach Berechnungen der SPD wird die Sparliste in den nächsten zwei Jahren allein im Bildungsbereich für Kürzungen in Höhe von 2,3 Millionen Euro sorgen.

Geplante Maßnahmen an der Jahnschule, der Gebrüder Grimm-Schule, der Von-Ketteler-Schule, der Freiher-vom-Stein-Realschule, dem Moltke-Gymnasium, dem Berufskolleg Uerdingen, dem Schulzentrum Horkesgath und der Hauptschule Prinz-Ferdinand-Straße würden wegfallen, sagt Meyer. An den Schulen fehlten weiterhin 124 000 Euro Zuschüsse, aus denen Lehrmittel, Verbrauchsmaterial und Fachliteratur finanziert wurden. Meyer kritisierte auch die Kürzungen beim Kinder- und Familienbüro.

Kritik an den Sparplänen äußerte auch Jürgen Herzog, Chef der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine (AKB); insbesondere die Maßnahme, Bürgerbüros zu schließen und gleichzeitig in Technik und Fuhrpark für mobile Bürgerbüros zu investieren, nannte er "widersinnig". Irritiert sei er darüber, dass das Rathaus Traar, für das sich der CDU-Vorsitzende Marc Blondin starkgemacht hatte, nun ebenso geöffnet bleibt wie das Bürgerbüro Süd, während vier andere Bürgerbüros geschlossen werden.

Ratsherr Elmar Jakubowski (CDU) hat unterdessen gestern Vermutungen zurückgewiesen, dass sein Uerdinger Heimatbund das Ziel habe, mittelfristig in die Bücherei Uerdingen einzuziehen — die Bücherei soll aus Haushaltsgründen geschlossen werden. "Solche Gedanken haben wir nicht", sagte Jakubowski, der an der Sitzung des Finanzausschusses nicht teilnahm, weil er im Urlaub war, im Rat aber die Sparliste mit verabschieden will. Vielmehr ergebe sich die neue Chance für den Heimatbund, im Brempter Hof zu bleiben, sagt Jakubowski. Interessenten, die das Gebäude von der Stadt kaufen wollen, hätten signalisiert, dass der Verein dort bleiben könne.

(sep)
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