Krefeld Spitzenköche: Menü für Äthiopien

Krefeld · Erstmals kochten am Wochenende in Krefeld Spitzenköche für die Aktion "Menschen für Menschen". Auf Anhieb war es die erfolgreichste Einzelveranstaltung – rund 25000 Euro kamen zusammen. Almaz Böhm, Geschäftsführerin der Hilfsaktion, war begeistert.

Erstmals kochten am Wochenende in Krefeld Spitzenköche für die Aktion "Menschen für Menschen". Auf Anhieb war es die erfolgreichste Einzelveranstaltung – rund 25 000 Euro kamen zusammen. Almaz Böhm, Geschäftsführerin der Hilfsaktion, war begeistert.

Allein die Optik auf dem kleinen Teller vor Elvira Rickassel-Rühl stellt ein sinnliches Erlebnis dar: ein ästhetisches Gebilde aus Roter-Beete-Würzsauce, cremefarbigem Püree, karamellisiertem Spanferkelbäckchen und lila Trüffel-Kartoffelchips. "Das schmeckt grandios", die Krefelderin genießt ausgiebig jeden Bissen und holt sich dann einen Nachschlag bei Björn Freitag. Er ist einer der 15 Sterneköche, die am Samstag im Salvea-Gesundheitszentrum für einen guten Zweck exquisite Gaumenfreuden live zubereitet haben.

Für die Aktion "Spitzenköche für Afrika" hat Delikatessenhändler Ralf Bos befreundete Köche und Winzer aus Deutschland nach Krefeld eingeladen, um Geld für den Bau einer Grundschule im Südwesten Äthiopiens zu sammeln. Am Samstag erkochten sie rund 25 000 Euro. Bos unterstützt mit seiner Aktion die Äthiopienhilfe "Menschen für Menschen", die Schauspieler Karlheinz Böhm vor über 25 Jahre ins Leben rief.

"Wir wollen den Menschen helfen, sich selbstständig weiterentwickeln zu können", betont Böhms Frau Almaz Böhm, die Geschäftsführerin von "Menschen für Menschen". Als gebürtige Äthiopierin und Agrarexpertin kennt sie die Probleme der armen Leute auf dem Land: "Sie müssen alle eine Chance auf eine Ausbildung bekommen." Nur so könnten sie ihre Zukunft selber gestalten. "Ich möchte mich im Namen der Kinder für eine Hilfsbereitschaft bedanken, wie wir sie in der Form noch nie erlebt haben", sagt die 44-Jährige.

Für die etwa 200 Gästen im Hinterhof der alten Husarenkarserne ist es eine außergewöhnliches Erlebnis, für einen guten Zweck zu schlemmen und den Köchen bei der Zubereitung zuzuschauen: "Man kann hier in einem wunderschönen Ambiente genießen und gleichzeitig den Kindern in Äthiopien helfen", freut sich Rickassel-Rühl. Auch Christine Breitenbach ist begeistert: "Momentan ist kochen sehr modern. Es ist richtig, diesen Trend zu nutzen und über den Genuss wichtige Spenden zu sammeln."

Schon die Namen der Gerichte lassen großartige Küche vermuten: arktische Lachsforellen, Quellwasserei, Tee von Pulpo mit Eigelbcreme, Erdbeer-Chili-Pralinen oder in Sommertrüffel emulgierte Erbsen. Die Zutaten sind exotisch, experimentell und exklusiv. So auch eine asiatische Interpretation der Frankfurter Grünen Sauce mit schwarzem Salz. Denn das Salz schmeckt wie Pfeffer, würzig und scharf zugleich. "Alles war lecker und überraschend im Geschmack", sagt Angelika Fischermanns, die sich zufrieden durch alle Gerichte probiert hat.

Christof Schössler von Salvea ist sehr zufrieden. Die 25 000 Euro für die äthiopische Schule sprächen für sich. Ein Achtel des Baus ist damit bereits finanziert. "Wir wollen diese Veranstaltung gerne regelmäßig austragen."

(RP)
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