Krefeld Stadt kauft Ostwall-Häuser

Krefeld · Seit Freitag Mittag ist die Stadt neue Eigentümerin von Werkkunstschule und drei Häusern am Ostwall. Dort soll ein Einkaufszentrum entstehen. Die städtische Tochter Bau GmbH zahlte 2,3 Millionen Euro an Luximo.

 Seit gestern im Besitz der Stadt: die Ostwall-Häuser 148, 150 (das Haus mit der Kik-Filiale) und 152.

Seit gestern im Besitz der Stadt: die Ostwall-Häuser 148, 150 (das Haus mit der Kik-Filiale) und 152.

Foto: Lammertz

Die Stadt Krefeld ist bei der Gestaltung der Innenstadt einen wesentlichen Schritt weiter. Einen Tag vor der Erhöhung der Grundsteuer unterzeichnete gestern der Geschäftsführer der Bau GmbH — einer hundertprozentigen Tochter der Stadt Krefeld — den Kaufvertrag mit der Schweizer Immobiliengesellschaft Luximo über die Werkkunstschule und die drei Häuser am Ostwall 148—152.

Krefeld: Stadt kauft Ostwall-Häuser
Foto: Thomas Lammertz

Luximo hatte für die Häuser vor fünf Jahren 3,25 Millionen Euro bezahlt und die Werkkunstschule von der Stadt für 600 000 Euro gekauft. Die Bau GmbH kaufte die Werkkunstschule für denselben Preis zurück; "für die Ostwall-Häuser zahlten wir 1,7 Millionen Euro", erklärte Bau-Geschäftsführer Thomas Siegert nach Vertragsunterzeichnung auf Anfrage unserer Zeitung.

Am Ostwall plant die Stadt den Bau eines Einkaufszentrums mit weniger als 20 000 Quadratmetern Verkaufsfläche. "Wir haben knapp 1,6 Millionen Euro weniger bezahlt als Luximo; das ist der Grund, weshalb das Projekt für uns wirtschaftlich darstellbar ist", erklärte Siegert. Luximo war es nicht gelungen, Mieter für eine geplante Einkaufspassage zu gewinnen. Siegert ist optimistisch, dass die Stadt mehr Glück haben wird — weil sie die Mietpreise entsprechend günstiger kalkulieren kann.

Verhandlungen starten

Ob der Bau des geplanten Einkaufszentrums glückt, wird nun von Verhandlungen mit den Eigentümern der Nachbarhäuser abhängen. Zunächst wird Siegert mit den Eigentümern nördlich der Neuen Linner Straße Verhandlungen aufnehmen. Innerhalb von drei Monaten will er Klarheit, ob die Eigentümer verkaufen wollen.

"Uns geht es in erster Linie darum, dass der Bereich ,Unter der Uhr' (UdU) aufgewertet wird", erklärte der Bau-Geschäftsführer. "Die Nachbareigentümer müssen von ihren Forderungen allerdings deutlich herunterkommen", fordert er. Dass die Zeit der unrealistischen Forderungen vorbei sei, zeige nicht zuletzt das mit Luximo erreichte Verhandlungsergebnis.

Dabei besitzt die Bau GmbH ein Druckmittel: Sollten die Eigentümer im nördlichen Bereich unerwartet hohe Forderungen stellen, will Siegert mit dem Eigentümer der Häuser südlich der Neuen Linner Straße verhandeln. Diese Häuser nahe der Werkkunstschule befinden sich im Besitz der Krefelder Konrad Steiner und Klaus Ossmann. Sie haben bereits ein Konzept erarbeitet für den Häuserblock zwischen Neue Linner bis Marktstraße.

Noch ist unklar, ob die Bau GmbH das Einkaufszentrum selbst baut und betreibt oder Investoren ins Boot holt. Erstmals ist sie in diesem Jahr auf der am Dienstag beginnenden Immobilienmesse Expo Real vertreten, um dort das Projekt vorzustellen. Die Bau GmbH hat sich selbst maximal fünf Jahre Zeit gegeben, das Einkaufszentrum zu entwickeln.

(RP)
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