Krefeld Stadt will Hundebestand reduzieren

Krefeld · Die Hundesteuer soll um 25 Prozent erhöht, Kampfhunde und Jagdhunde besteuert werden. Auch Empfänger von Sozialhilfe sollen zahlen. 400 000 Euro will die Stadt mehr erzielen und so auch den Hundebestand eindämmen.

Krefeld: Stadt will Hundebestand reduzieren
Foto: dpa, Emily Wabitsch

Höhere Hundesteuern sollen verhindern, dass die Zahl der Hunde in Krefeld weiter steigt. Die Stadt bittet Hundehalter demnach bald kräftig zur Kasse: Die Steuern für einzeln gehaltene Hunde sollen um rund 25 Prozent steigen, zusätzlich will die Stadt eine Kampfhundesteuer einführen, auch Hartz-IV-Empfänger und Jäger sollen volle Hundesteuer zahlen. So steht es in der Vorlage für den Finanzausschuss am 21. Juni, die unserer Zeitung vorliegt: "Im Vordergrund steht zunächst die ordnungspolitische Zielsetzung der Eindämmung der Hundehaltung im Stadtgebiet", heißt es unter Punkt zwei.

Zuletzt war die Hundesteuer Anfang des Jahres erhöht worden, ab Januar 2013 soll sie wieder erhöht werden. Der Stadtrat soll dies am 2. Juli beschließen. Halter eines Hundes zahlen nach der neuen Satzung 125 Euro statt wie bisher 101,20 Euro. Bei zwei gehaltenen Hunden erhöht sich die Steuer auf 150 Euro je Hund statt 117,70 Euro. Bei drei oder mehr gehaltenen Hunden zahlt man künftig 175 Euro statt 134,20 Euro. "Damit liegt Krefeld immer noch um 10 Prozent unter den Mittelwerten vergleichbarer Großstädte in NRW", heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung.

Höhere Steuern zahlen bald Besitzer von "Kampfhunden" — sie werden ab 2013 in Krefeld mit 680 Euro pro Jahr zur Kasse gebeten, bei zwei oder mehr gefährlichen Hunden 780 Euro pro Jahr. Dies gilt aber nur, wenn bewiesen ist, dass der Hund wirklich ein Kampfhund ist, also den so genannten "Charaktertest" nicht besteht. Von den aktuell 302 gefährlichen Hunden in Krefeld würden nur 204 höher besteuert, weil für sie kein "Charaktertest" vorliegt.

Hundesteuer sollen künftig nur noch Privatpersonen bezahlen, "wenn der Hund für die Zwecke der persönlichen Lebensführung gehalten wird." Keine Hundesteuerpflicht besteht, wenn der Hund für gewerbliche Zwecke gehalten wird. Jagdhunde gelten für die Stadt als Privathunde.

Die Begründung für die höheren Steuern liefert die Stadt mit den durch Hunde verursachten Kosten: Hundekot muss eingesammelt werden, Hundetoiletten und Hundewiesen kosten Geld. Sand auf Kinderspielplätzen muss ausgetauscht werden. Außerdem wird das Tierheim finanziell unterstützt, in dem nicht selten Hunde landen.

Im städtischen Haushalt für 2012 sind noch 1,05 Millionen Euro Einnahmen durch Hundesteuern notiert, ab 2013 rechnet die Stadt mit Einnahmen von 1,45 Millionen Euro. Die SPD hat bereits angekündigt, die Kampfhundesteuer zu unterstützen, die FDP spricht sich bisher gegen eine Kampfhundesteuer aus.

(RP)
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