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Krefeld Stadthaus: Zwangsräumung abgewendet

Krefeld · Ein Gutachter hat entschieden: Die Krefelder Stadtverwaltung darf eineinhalb Jahre länger als bisher bekannt das Stadthaus nutzen. Dafür ist schon vor der umfassenden Sanierung erheblich in Brandschutz investiert worden.

 Das von Egon Eiermann geplante Stadthaus ist stark sanierungsbedürftig. 40 Millionen Euro müssen investiert werden.

Das von Egon Eiermann geplante Stadthaus ist stark sanierungsbedürftig. 40 Millionen Euro müssen investiert werden.

Foto: T. L.

Die Zwangsräumung des Stadthauses zum April 2013 ist vorerst vom Tisch: Die Stadtverwaltung hat am Mittwoch auf Anfrage mitgeteilt, dass in den vergangenen Monaten erheblich in den Brandschutz investiert worden ist, so dass das Stadthaus bis Ende September 2014 als Verwaltungsstandort genutzt werden darf. Das Gutachterbüro Manfred Lippe aus Krefeld hatte die verschärften Brandschutzauflagen angeordnet.

Die Nachricht der Nutzungsverlängerung für das marode Stadthaus kommt auch für viele Politiker überraschend; so hatte SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen kürzlich noch gewarnt, dass schnell Alternativbüros zum Stadthaus gefunden werden müssen.

Grund für die drohende Zwangsschließung des denkmalgeschützten Stadthauses, das ohnehin für 40 Millionen Euro komplett saniert werden muss, waren die erheblichen Brandschutzmängel. Manfred Lippe prüft mit seinem Gutachterbüro "ML Sachverständigengesellschaft mbH" seit 2002 den Brandschutz im Stadthaus. Bei einer Begehung im vergangenen Jahr hat der Gutachter die neuen Maßnahmen festgelegt: Brandschutz-Schottungen, Mängelbeseitigungen in der Elektroinstallation und die Ertüchtigung der Rauchdetektion in der Lüftung. Die Gesamtkosten lagen laut Stadt bei 50 000 Euro. "Diese und andere neu eingebaute Komponenten sind auch im sanierten Stadthaus wiederverwendbar", betonte Stadtsprecher Timo Bauermeister. Weitere Wiederverwendungsmöglichkeiten hingen aber von den genauen Planungsinhalten einer Sanierung ab.

Die Stadt arbeitet unterdessen an einem Sanierungskonzept für das Stadthaus und sucht nach alternativen Standorten für die Zeit der Baumaßnahmen. Stadtsprecher Timo Bauermeister teilte mit: "Die Stadtverwaltung arbeitet intensiv an den notwendigen Vorbereitungen der Baumaßnahme." Eine fächerübergreifende Arbeitsgruppe ist eingerichtet. Krefelds Planungsdezernent Martin Linne hatte zum Zeitplan der Sanierung zuletzt erklärt: "Es hilft nichts, wenn wir die Sanierung ohne technische Klärung und die erforderliche Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden ausschreiben und uns anschließend die Firmen Kostenvoranschläge liefern, bei denen 50 Prozent ,Unsicherheitszuschläge' kalkuliert werden." Deshalb sei gründliche Vorbereitung nötig.

(RP/ac)
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