Krefeld Stadtwerke kaufen Lekker Energie

Krefeld · Für den angekündigte Komplettkauf des Energieunternehmens Lekker durch die Stadtwerke haben beide Aufsichtsräte ihr Einverständnis erteilt. Die Nachverhandlungen waren erfolgreich.

 Für den angekündigte Komplettkauf des Energieunternehmens Lekker durch die Stadtwerke haben beide Aufsichtsräte ihr Einverständnis erteilt.

Für den angekündigte Komplettkauf des Energieunternehmens Lekker durch die Stadtwerke haben beide Aufsichtsräte ihr Einverständnis erteilt.

Foto: Stadtwerke Krefeld

Der Kauf des Energieunternehmens Lekker durch die Stadtwerke Krefeld ist seit Donnerstagabend — vorbehaltlich der Zustimmung der Kommunalaufsicht — fix. Damit bestätigte sich, was unsere Redaktion bereits im Juli exklusiv berichtet hatte. Nachdem die SWK vor zwei Jahren 49 Prozent an der Lekker Energie GmbH erworben hatte, will das Krefelder Unternehmen jetzt auch die restlichen 51 Prozent von der Enervie — Südwestfalen Energie und Wasser AG übernehmen. Damit wird die Lekker Energie GmbH eine Tochter der SWK. Nachdem die Stadt Krefeld und der Aufsichtsrat der SWK dem Anteilserwerb bereits zugestimmt hatten, hat gestern auch der Aufsichtsrat der Enervie in Hagen dem Geschäft zugestimmt. Der Erwerb der Lekker-Anteile der Enervie durch die SWK soll mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. Januar 2013 erfolgen. Das Bundeskartellamt hat seine Genehmigung bereits erteilt.

Über den Kaufpreis haben beide Unternehmen Stillschweigen vereinbart, hieß es gestern in einer Mitteilung. Das erste Angebot soll nach Informationen unserer Zeitung bei 2,5 Millionen Euro gelegen haben. Nachdem dieses Angebot der Stadtwerke öffentlich wurde, soll es andere Interessenten gegeben haben. Der Aufsichtsrat von Enervie hatte deshalb zuletzt das Thema vertagt. Fest steht, dass nachverhandelt werden musste. Am Donnerstag dann die neue Entscheidung.

Der Kauf gilt als nicht frei von Risiken; der Strommarkt ist umkämpft. Die wechselwilligen Stromkunden, die man auf dem Markt gewinnt, sind auch nach dem Vertragsablauf wieder wechselwillig. Im Geschäftsjahr 2011 hat Lekker 14 Millionen Euro Verlust gemacht, auch im vergangenen Geschäftsjahr abermals einen geringeren Verlust.

Die SWK ist bereits mit ihrem Produkt "SWK Direkt" im überregionalen Vertrieb für Strom und Gas aktiv und versorgt heute schon rund 60000 Kunden außerhalb von Krefeld. "Mit dem kompletten Erwerb der Lekker Energie GmbH wollen wir in einem unserer Kerngeschäftsfelder den bundesweiten Energiemarkt weiter erschließen. Lekker ist ein im Bundesgebiet etabliertes und anerkanntes Energievertriebsunternehmen, das in diesem Jahr seinen operativen Break Even erreichen wird", sagt Carsten Liedtke, Sprecher des SWK-Vorstands und ergänzt: "Der anhaltende Wettbewerbsdruck erfordert auch im Stadtwerke-Vertriebsgeschäft den Wandel hin zu neuen Vertriebswegen und stark automatisierten Prozessen. Darauf wollen wir uns schon heute vorbereiten. Die vollständige Übernahme von Lekker bietet dafür eine ideale Basis."

Für die Enervie-Gruppe stellt Vorstandssprecher Ivo Grünhagen fest: "Enervie hat durch die Beteiligung an der Lekker Energie wertvolle Impulse im bundesweiten Energievertrieb erhalten. Da der Energiemarkt sich im Zusammenhang mit der Energiewende stark verändert, richtet auch die Enervie ihr Kerngeschäft neu aus. "Man wolle jetzt auf die eigene Strommarke Mark E setzen.

Künftig wird die SWK neben dem Heimatmarkt und ihrer Stadtwerke-Vertriebsmarke "SWK Direkt" mit Lekker über einen eigenen bundesweiten Vertriebsauftritt verfügen. Dabei sollen Synergien zwischen den Marken gehoben werden, ohne die Eigenständigkeit von Lekker in Frage zu stellen. "Wir wollen künftig noch enger zusammenarbeiten und Lekker stärker in den SWK-Konzern einbinden — umso Synergien zu schaffen — zum Beispiel in der Energiebeschaffung", erklärt Kerstin Abraham, Vorstand der SWK

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort