Krefeld Starke Lobby für die City

Krefeld · Montag stellte sich eine neue Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) für die bauliche Attraktivierung der Stadt innerhalb der vier Wälle vor. Akteure sind bekannte Händler und Dienstleister, die von der Stadt unterstützt werden.

 Einkauf auch bei Regen: Die Überdachung weiterer Einkaufszonen nach Art der Königstraße – ein Projekt, das Kaufleute und Hausbesitzer initiiert hatten – ist ein signifikantes Beispiel für ISG-Aktivitäten.

Einkauf auch bei Regen: Die Überdachung weiterer Einkaufszonen nach Art der Königstraße – ein Projekt, das Kaufleute und Hausbesitzer initiiert hatten – ist ein signifikantes Beispiel für ISG-Aktivitäten.

Foto: Thomas Lammertz

Knapp zwei Jahre nach der Absage an den Neubau eines großen Einkaufszentrums in der Innenstadt durch das Gutachten des Büros "Junker und Kruse" hat sich jetzt eine Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) mit dem Namen "Lebendige Innenstadt Krefeld" gebildet, die sich gestern der Öffentlichkeit vorstellte. Sie hat sich den Grundsatz "Wir sind das Einkaufszentrum" auf die Fahne geschrieben und setzt sich dafür ein, dieses Einkaufszentrum attraktiver zu gestalten.

In der neuen ISG, die am 9. Oktober zu ihrer ersten Vorstandssitzung zusammenkommt, sind alle für die Innenstadt relevanten Gruppen vom Einzelhandel bis zum Haus- und Grundbesitzerverein, von der IHK bis zur Wohnstätte und von der Gastronomie bis zum Immobilien-Unternehmen vertreten. Mit im Boot ist die Stadt Krefeld, "die die ISG mit angestoßen hat und uns beispielsweise bei Baumaßnahmen behilflich sein wird, um schneller und unbürokratisch voranzukommen", so Borgmann.

Die ISG beschränkt sich — vorerst — auf den Bereich zwischen den vier Wällen plus östlicher Rheinstraße sowie Neusser Straße bis hinter den Bahnhof. "Damit sind wir nicht die erste, aber von der Fläche und der Einwohnerzahl her eine der größten Immobilien-Standortgemeinschaften in NRW", sagt Stadtumbau-Koordinator Eckhard Lüdecke.

Bei den Aufgaben geht es um nicht weniger als um bauliche Projekte wie beispielsweise die Überdachungen von Einkaufsstraßen, die neben der Aufenthaltsqualität auch die wirtschaftliche Attraktivität für Handel und Gewerbe sowie für Hauseigentümer und Mieter erhöhen sollen. Ein anderes Beispiel wäre die Aufwertung der einzigartigen Reihe von Plätzen und Plätzchen zwischen Stadtmarkt und Willy-Göldenbachs-Platz. "Wir sind aber durchaus auch dankbar für Ideen zu kleineren Projekten", ergänzt Thomas Lache, Modekaufmann von der Königstraße.

"Immobilien-Standortgemeinschaften sind Konstrukte, die vom Land gefördert werden. Daher tritt die ISG nicht selbst als Investor auf, sondern dient als Vehikel zur Beschaffung von Fördermitteln des Landes", erläutert der Vorsitzende. So sollen nicht zuletzt Immobilienbesitzer mehr in die Pflicht genommen werden, die sich nicht mehr adäquat um ihre Häuser kümmern.

Es gebe nämlich durchaus Bedarf an hochwertigen Wohnungen in der City. "Mit der ISG können wir das Standardargument ,Was nutzt es, wenn ich investiere und die Nachbarn nicht' durchbrechen", sagt Michael Hess vom Haus- und Grundbesitzerverein. Citymanagerin Christiane Gabbert hat inzwischen deutschlandweit 1800 (Mit-)Eigentümer von Häusern innerhalb des ISG-Bereichs. angeschrieben.

Der Vorstand der ISG selbst wird Vorschläge machen und sie sowie an ihn herangetragene Ideen mit der Stadt besprechen. Der Vergabeausschuss der ISG wird dann entscheiden, ob es sich lohnt, diese Idee umzusetzen und kümmert sich um die Finanzierungsmöglichkeiten.

"Die ISG ist völlig autark. Sie kann jederzeit auch etwas ohne Fördermittel realisieren, so Lüdecke. Mitglied der ISG kann jeder werden, der in dem genannten Bereich Immobilien besitzt und einen Betrieb führt. Ebenso gern sind Fördermitglieder von außerhalb der Innenstadt gesehen. Der Mitgliedsbeitrag liegt bei 200 Euro im Jahr. Interessenten können sich beim Haus- und Grundbesitzerverein, Telefon 02151-784880, oder bei Christiane Gabbert, Telefon 02151-861504 melden.

(RP/rl)
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