Krefeld Tierquäler köpfen Schafbock

Krefeld · Ein Schafbock ist auf dem Kinder-Bauerhof "Mallewupp" geköpft worden. Am frühen Freitagmorgen entdeckte eine Mitarbeiterin das getötete Tier, der Kopf war derweil unauffindbar. Die Verantwortlichen rätseln über das Tatmotiv.

 In diesem kleinen Gehege wurde der Schafbock getötet. Die Täter hatten das Tier dorthin gedrängt oder gelockt. Es war kein Blut vorzufinden, Anzeichen für einen Kampf gab es auch nicht.

In diesem kleinen Gehege wurde der Schafbock getötet. Die Täter hatten das Tier dorthin gedrängt oder gelockt. Es war kein Blut vorzufinden, Anzeichen für einen Kampf gab es auch nicht.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Silvia Schiratti war auch Stunden später sichtlich geschockt. Die Leiterin des Kinder-Bauernhofs "Mallewupp" hatte gestern Morgen erfahren, dass das einzige männliche Schaf des Vereins getötet wurde — es wurde geköpft. Das Tier war den Tätern schutzlos ausgeliefert, das Gebiet wird in der Nacht nicht überwacht, die Zäune stellen kein Hindernis für Eindringlinge dar. Besserung können die Verantwortlichen dennoch nicht versprechen.

 Schafbock Piet – Hinweise an die Polizei, Tel. 02151 6340.

Schafbock Piet – Hinweise an die Polizei, Tel. 02151 6340.

Foto: Mallewupp

Die Tat wirft bei den zuständigen Polizeibeamten Fragen auf: "Wir wissen absolut gar nichts über das Motiv der Täter, auch die Tatzeit ist derzeit noch sehr vage einzugrenzen. Wir wissen lediglich, dass sich der Vorfall zwischen Donnerstagnachmittag 16 Uhr und Freitagmorgen 8 Uhr ereignet hat", erklärte Pressesprecher Wolfgang Weidner.

Der Hergang der Tat konnte jedoch klarer wiedergeben werden: "Die Täter sind über die Zäune auf die Weide gelangt. Danach haben sie das Schaf in ein kleines Gehege gedrängt oder gelockt, geköpft und den Kopf mitgenommen", erklärte Schiratti. Geschockt ist die Leiterin vor allen Dingen von der Professionalität der Unbekannten: "Es war im Gehege kein Blut zu finden, es gibt auch keinerlei Anzeichen von einem Kampf. Außerdem ist der Kopf sauber an der Halswirbelsäule abgetrennt worden".

Das Tier namens "Piet" wurde im Laufe des gestrigen Tages an das Veterinäramt zur Untersuchung gegeben; die Beteiligten erhoffen sich damit weitere Erklärungen zu der Tat. Bezüglich des Motivs können die Beteiligten derweil auch nur mutmaßen. Es könne sich einerseits um eine okkulte Handlung in der Vollmondnacht gehandelt haben, so Schiratti. Andererseits könnten es die Täter auch nur auf das Geweih des Bocks abgesehen haben.

Viele Fragen also, die auch die jungen Gäste haben werden, die auf dem Bauernhof den Umgang mit Tieren beigebracht bekommen sollen. "Mir graut es schon bei der Vorstellung, dass ich meiner kleinen Tochter erklären muss, warum das Schaf nicht mehr da ist. Und unseren Besuchern müssen wir natürlich erklären, warum die Schafschur am nächsten Samstag ausfallen wird", so Schiratti.

Für die Zukunft werden und können die Verantwortlichen des Kinder-Bauernhofs keine großen Änderungen vornehmen: Natürlich habe sie sofort überlegt, einen höheren Zaun bauen zu lassen oder gar umzuziehen. Das Problem: Diese Kosten kann der kleine Verein nicht stemmen. "Das heißt natürlich auch, dass wir in Zukunft überlegen müssen, welche Aktionen wir anbieten. Zelten mit Kindern erscheint durch so einen Vorfall ja in einem ganz anderen Licht", sagt Schiratti verzweifelt und fügt an: "Wir haben derzeit Angst. Welche langfristige Folgen diese Tat nach sich zieht, kann ich nicht vorhersagen."

(RP/rl)
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