Krefeld Wirbel um "Denkmal Bröckske"

Krefeld · Zwar hat der Denkmalausschuss noch keine Entscheidung getroffen, die seit Jahren leerstehende, ehemalige Traditionsgaststätte "Et Bröckske" unter Schutz zu stellen, doch die Würfel sind bereits gefallen.

 Wird das vorläufig geschützte "Bröckske" endgültig als Denkmal deklariert? Die Entscheidung soll am 12. Dezember fallen.

Wird das vorläufig geschützte "Bröckske" endgültig als Denkmal deklariert? Die Entscheidung soll am 12. Dezember fallen.

Foto: Bastian Königs

Dies machte Beigeordneter Martin Linne auf Nachfrage eines Ausschussmitgliedes deutlich. Da der Landschaftsverband Rheinland laut Gutachten das Gebäude an der Marktstraße als denkmalwürdig einstuft, bleibt — vereinfacht gesagt — dem Denkmalausschuss der Stadt Krefeld keine Wahlmöglichkeit.

Zwar kann sich der Ausschuss gegen die Eintragung in die Denkmalliste aussprechen, dann müsste aber der Oberbürgermeister den "Beschluss kassieren". Würde er es nicht machen, dann spätestens die Kommunalaufsicht", so Linne. Zwar könnte dann dagegen geklagt werden — eine Möglichkeit, die auch der Besitzer hätte —, doch sei deren Ausgang offen. Auf der nächsten Sitzung will deshalb die Verwaltung eine allgemeine Vorlage des Themas "Denkmalschutz und Denkmalrecht" für die Ausschussmitglieder erstellen.

Zuvor hatten sich die Mitglieder mehrheitlich für die Eintragung des "Bröckske" in die Denkmalliste ausgesprochen; nur die FDP ist dagegen. Sie kann sich an der Stelle ein Wohnhaus vorstellen. Doch wie Linne deutlich machte, steht nicht die Frage der zukünftigen Bebauung an, sondern nur die Frage, ob das "Bröckske" ein Denkmal sei oder nicht. Vertreter des Denkmalausschusses, der Bezirksvertretung Mitte, des Denkmalamts und des Planungsausschusses wollen sich nun gemeinsam ein Bild über den Zustand des Gebäudes und etwaige künftige Nutzungsmöglichkeiten machen.

Ihre endgültige Entscheidung wollen die Politiker in der nächsten Sitzung des Denkmalausschusses am 12. Dezember treffen. Derzeit steht das historische Gebäude unter vorläufigem Denkmalschutz, da die Eigentümer einen Abrissantrag gestellt hatten.

Auf wenig Gegenliebe stieß die Überlegung eines Investors, das Haus zu kaufen, abzureißen und dort ein Wohnhaus oder ein Haus für betreutes Wohnen zu errichten. Das, so die einhellige Meinung, "würde den Charakter der Gegend zerstören, und es sei absehbar, dass durch Anwohnerbeschwerden auf dem Platz an der Alten Kirche keine Veranstaltungen mehr durchgeführt werden können.

Et Bröckske war 1838 als Brauerei gegründet worden. 1943 wurde das Haus zerstört und 1952 wieder aufgebaut.

(RP/rl)
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