Wasserball Bayer verliert in letzter Sekunde

Die letzten Sekunden laufen, ein verzweifelter Angriff der Duisburger. Die Uhr schaltet auf 7.59, noch eine Sekunde zu spielen, die Bayer-Abwehr ist gedanklich schon in der Verlängerung und blockt die Angreifer nicht mehr, da zieht der Duisburger Florian Müller aus der zweiten Reihe drauf.

Der Ball landet mit der Schlusssirene rechts oben im Tor, Bayer-Torwart Moritz Schenkel kann nur hinterher gucken. Entsetzen bei Zuschauern wie Spielern: Nach hartem Kampf verliert der SV Bayer das erste Halbfinale der Play-offs mit 8:9 (1:2, 2:3, 3:1, 2:3).

"Nicht wie letztes Jahr", forderte Dirk Zeien von seinen Spielern bei der Besprechung vor dem Spiel gegen den ASC Duisburg. Bayer startete gut und ging schnell in Führung. Kurz vor dem Ende des ersten Viertels kassierte Bayer jedoch eine Hinausstellung, und während das Spiel noch unterbrochen war, schlug Dirk Zeien seinem Gegenspieler ins Gesicht: Rolle für Zeien schon im ersten Viertel.

Damit musste Bayer schon früh auf einen seiner beiden Center verzichten, so dass sich Sven Rössing von nun alleine in der Mitte durchkämpfen musste. Außerdem ist Zeien damit auch für das zweite Spiel in Duisburg gesperrt. "Diese Undiszipliniertheit war natürlich sehr schmerzhaft für uns", sagte Trainer Hermann Haverkamp, der das Spiel von der Tribüne betrachtete. Nicht weit daneben beobachtete auch Pia Schledorn erneut ein Spiel der Uerdinger. Sie gilt als heiße Kandidatin für die Nachfolge von Haverkamp.

Im zweiten Abschnitt fiel Bayer etwas zurück, obwohl Tim Wollthan mit seinen drei Toren immer wieder für den Anschluss sorgte. Der Kapitän machte mal wieder eine überragende Partie, feuerte seine Mitspielern an und war überall gefährlich. Durch den kurzfristigen Ausfall von Dominique Fabich musste er auch hinten aushelfen. Trotzdem standen die Uerdinger hinten sicher und kamen meist nur bei schnellen Kontern in Bedrängnis. "Und wenn Jan Obschernikat oder Bartek Luczak hinten drin stehen, dann brennt es, aber wir konnten auch nicht mehr wechseln die Jungs waren kaputt", sagte Haverkamp.

Im dritten Viertel kämpfte sich Bayer dann wieder ran, konterte selber über lange Pässe von Torwart Moritz Schenkel, der in den Eins-zu-Eins-Situationen gut parierte. Hinten hatte Bayer gegen verhaltener spielende Duisburger jetzt weniger Probleme, vorne spielten sie die Angriffe schön zu Ende, und die Uerdinger waren dem Führungstreffer näher als der ASCD. Lukas Stöffges setzte sich im Alleingang durch und überwand den guten ASCD-Torwart Tim-Ole-Fischer zum 8:8. Doch dann folgte der Schock in der letzten Sekunde.

Torschützen: Wollthan (3), Obschernikat, Rössing, Stöffges, Glüder, Luczak.

(RP)
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