Happy Birthday, Grotenburg

Am kommenden Montag, 17. September, vor 80 Jahren wurde das heutige Grotenburg-Stadion mit einem Fackelzug eröffnet. Einen Tag später wurde dort zum ersten Mal ein Fußballspiel ausgetragen: Eine Krefelder Stadtauswahl spielte gegen ein Team aus Prag.

Genau übermorgen wird die Grotenburg, die vom Fassungsvermögen her weiterhin größte Krefelder Sportanlage stolze 80 Jahre alt. Man schrieb Samstag, 17. September 1927, als um 8 Uhr abends – so die Schreibweise in der offiziellen Festschrift – die Feierlichkeiten mit einem Fackelzug der Turn- und Sportvereine über die Wälle begannen. Mit dem Einmarsch der Turner und Sportler ging es nachmittags darauf um drei Uhr weiter.

4000 Breiftauben zur Eröffnung

Neben den üblichen Ansprachen gab es die offizielle Übergabe der Kampfbahn-Grotenburg, wie die Sportstätte damals hieß. In der Festschrift findet man Programmpunkte wie das Ablassen von 4000 Brieftauben, Freiübungen der Turner oder einen Stillauf der Sportvereine. Auch wenn erst einmal die Leichtathletik mit dem legendären Hubert Houben (1898 – 1956) an der Spitze das Sportgeschehen bestimmte, auch der Fußball war mit der Begegnung der Städtemannschaft Krefeld gegen den D.F.C. Prag bei der Einweihung vertreten.

Das erste Fußballländerspiel sah die Grotenburg nach neun Jahren ihres Bestehens. Am 27. September 1936 siegte Deutschland über Luxemburg mit 7:2. Doch bevor die ganz großen Fußballspiele des FC Bayer 05 anstanden, regierte in den 60iger Jahren der Feldhandball des TV Oppum mit den Deutschen Meisterschaften ’66 und ’68. Mit dem Uerdinger Aufstieg in die Regionalliga West 1970 war der Fußball aus der Grotenburg nicht mehr wegzudenken. Am 19.März 1986 sah sie mit dem 7:3 gegen Dresden sogar als größte Fußballspiel aller Zeiten.

Parallel zum Erfolg wurde auch die Kapazität erweitert: 1975, zum ersten Erstligaaufstieg, wurde die heutige Südtribüne fertiggestellt, und 22.000 Zuschauer bedeuteten neuen Rekord. Dank der finanziellen Mittel der Bayer AG wuchsen 1976 Flutlichtmasten, zehn Jahre später erhöhte der Abriss der alten und der Neubau der neuen (Nord) Sitzplatztribüne weiter die Kapazität.

Platz für 34500 Zuschauer

Das heutige Fassungsvermögen von 34500 ist für den Viertligisten KFC Uerdingen natürlich maßlos übertrieben. Europaweit bedeutet es aber immerhin Platz 105, und die 24557 Stehplätzen katapultieren die Grotenburg sowohl europa- als auch deutschlandweit (hinter Dortmund, Saarbrücken und Augsburg) in dieser Kategorie sogar auf Platz vier.

(RP)
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