Heinz Gerichhausen Und Josef Jansen Beecker Heimatverein blickt nach vorne

Erkelenz · 30 Jahre lang war Heinz Gerichhausen Vorsitzender des Heimatvereins Beeck. Vor wenigen Tagen hat er aus zeitlichen Gründen sein Amt niedergelegt. Auf seinen Nachfolger Josef Jansen und den neuen Vorstand warten große Aufgaben.

 Die Verantwortlichen des Beecker Heimatvereins: Peter Feiter (von links), Josef Jansen (Vorsitzender), Georg Wimmers (Öffentlichkeitsarbeit) und Heribert Pranschke (Geschäftsführer).

Die Verantwortlichen des Beecker Heimatvereins: Peter Feiter (von links), Josef Jansen (Vorsitzender), Georg Wimmers (Öffentlichkeitsarbeit) und Heribert Pranschke (Geschäftsführer).

Foto: Uwe Heldens

Herr Gerichhausen, woher stammt Ihre Privatsammlung, die den Grundstock für das Flachsmuseum darstellt?

Gerichhausen Mit 15 Jahren habe ich angefangen, die typischen Gegenstände der Flachs- und Leinenverarbeitung zu sammeln, weil ich in der Geschichtskunde immer auf dieses Thema gestoßen bin. Die Sammlung ist im Laufe von 20 Jahren stetig gewachsen.

Welche Motivation lag und liegt Ihrem außerordentlichen Einsatz zugrunde?

Gerichhausen Geschichte und Heimatkunde bewegen mich sehr. Als ich das Projekt Museen und Flachsmarkt plante, wurde mir schnell klar, dass ich es nicht alleine umsetzen konnte. Es sind damals 25 Leute in Beeck angesprochen worden, die das Thema auch wichtig fanden und sich mit viel Arbeit einbrachten.

Welche waren die schönsten Augenblicke für Sie und Ihre Frau, die ja auch viel mitgearbeitet hat?

Gerichhausen Wenn Teilziele, sei es auch nur in kleinen Schritten, realisiert wurden, war ich immer glücklich. Ein Beispiel war die Grundsteinlegung des Flachsmuseums, später der Erweiterungsbau oder die Eröffnung des Volkstrachtenmuseums. Wenn die Teilerfolge da waren, hatte ich wieder Freiraum, um neue Schritte anzugehen. Meine Frau hat viele Aufgaben übernommen und mich immer moralisch unterstützt.

In welcher Form werden Sie tätig bleiben?

Gerichhausen Selbstverständlich bleibe ich Mitglied im Verein. Wenn meine Erfahrung oder Hilfe gebraucht wird, stehe ich jederzeit zur Verfügung. Nach wie vor bin ich in der Kulturstiftung aktiv. Das Hauptziel wird bleiben, das Angebot in dieser Qualität aufrechtzuerhalten.

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen für den Verein?

Gerichhausen Von meiner Seite sehe ich den finanziellen Aspekt an erster Stelle, damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann.

Herr Jansen, gibt es Änderungen in der Struktur des Vereins?

Josef Jansen Der Vorstand ist neu gewählt, und es gibt erst einmal keine strukturellen Änderungen. Die Situation ist nur die, dass wir das Pensum der Familie Gerichhausen nicht im gleichen Umfang leisten können, wie sie es getan hat. Ein Teil der Mitglieder ist berufstätig, und deshalb müssen wir die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen. Während meiner 20-jährigen Vereinsarbeit habe ich die Leistung der beiden deutlich wahrgenommen.

Wie könnte man den ehrenamtlichen Beitrag fördern beziehungsweise sichern?

Jansen Erst einmal müssen wir die aktiven Mitglieder in die Arbeit einbinden und auf der anderen Seite neue Mitglieder, vor allem Jüngere, gewinnen. Die Frage wird sein, wie wir sie ansprechen. Dies werden wir von der Basis aus überlegen.

Welche Reaktionen kommen von den Vereinsmitgliedern?

Jansen Während der vergangenen Mitgliederversammlung war eine sehr breite Unterstützung für den neuen Vorstand und die kommenden Aufgaben vorhanden. Wir haben schon eine ganze Reihe Leute angesprochen, damit sie Aufgaben übernehmen. Jetzt müssen wir sehen, wie es umgesetzt wird.

Müssen Angebote eingeschränkt werden?

Jansen Erst einmal bekommen wir es hin, das Angebot in gleicher Form fortzuführen. Allerdings wird der Flachsmarkt dieses Jahr und voraussichtlich auch im kommenden Jahr nicht stattfinden. Eine Neuauflage des Marktes oder alternative Veranstaltungen müssen wir langfristig planen, und es gibt einige Ideen, was wir tun können. Da der Markt eine gute Möglichkeit war, die Arbeit des Vereins nach außen zu tragen, müssen wir grundsätzlich überlegen, wie es zu leisten ist.

NICOLE PETERS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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