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Wegberg Das Molzmühlrad dreht sich wieder

Wegberg · Für Mühlenchefin Brigitte Hoyer geht ein Traum in Erfüllung: An der Molzmühle in Rickelrath dreht sich nach vielen Jahren wieder ein Mühlrad.

 Mit Holznägeln setzten Gerd Möller (r.) und Maximilian Kreye das knapp fünf Meter hohe Mühlrad aus vielen Einzelteilen zusammen.

Mit Holznägeln setzten Gerd Möller (r.) und Maximilian Kreye das knapp fünf Meter hohe Mühlrad aus vielen Einzelteilen zusammen.

Foto: Jürgen Laaser

Sichtlich bewegt beobachteten Mühlenchefin Brigitte Hoyer und Hellmut Trumpff, Vorsitzender des Vereins Molzmühlrad, die Arbeiten. "Für uns wird heute ein lang gehegter Traum Wirklichkeit", sagten beide. Mühlenbauer Gerd Möller (58) aus Osnabrück und sein Sohn Maximilian Kreye (27) installierten gestern das 4,82 Meter große, neue Mühlrad.

1981 fasste Brigitte Hoyer den Entschluss, die Molzmühle zu einem Hotel-Restaurant umzubauen. Damals befand sich das Mühlengebäude in einem beklagenswerten Zustand. Stück für Stück und mit viel Liebe restaurierte die heutige Betreiberin die Bausubstanz und machte die Molzmühle weit über die Stadtgrenzen Wegbergs hinaus als Hochzeitsmühle bekannt. Jahrelang hatte sich Brigitte Hoyer auch um Fördermittel für ein neues Mühlrad bemüht. Vergeblich.

Mit Hellmut Trumpff und Karl-Heinz Drees gründete sie deshalb am 20. Mai 2009 den Verein Molzmühlrad. Schon drei Jahre später lagen die notwendigen Genehmigungen vor, und der Verein hatte genügend Spenden gesammelt. "Der Gedanke, dass sich wieder ein Mühlrad an der Molzmühle drehen sollte, existierte bei mir schon immer", sagte Brigitte Hoyer. Gestern war es endlich soweit. Mit ein paar leichten Handschlägen setzte Mühlenbauer Gerd Möller das aus besonders haltbarem afrikanischem Bongossiholz gefertigte Mühlrad für ein paar Proberunden in Bewegung. Stadtarchivar Thomas Düren, der eifrig Fotos vom Aufbau des Mühlrades machte, geriet dabei ins Schwärmen: "Die Technik ist so einfach wie genial und hat einen hohen ästhetischen Wert", sagte er, "das ist für die Besucher der Molzmühle eine hochinteressante Angelegenheit."

Auch Karl Küppers vom Historischen Verein verfolgte gestern aufmerksam die Installation des Mühlrads mit seinen acht Holzspeichen und 24 Schaufeln. Mit der Installation werde ein bedeutendes Stück Heimatgeschichte erlebbar gemacht und vor dem Vergessen bewahrt. "Jetzt fehlt nur noch ein Mühlrad an der Wegberger Mühle", sagt Küppers und kündigte die Gründung eines Mühlradvereins auch für das Mühlengebäude im Stadtzentrum an, das vielen als Ramachers Mühle bekannt ist.

An der Molzmühle wird in den nächsten Wochen noch der Wasserlauf an das neue Mühlrad angepasst. Wenn das geschehen ist, kann sich das Mühlrad wieder dauerhaft drehen — allerdings nur zu Demonstrationszwecken. "Das Mahlwerk im Inneren der Mühle müsste dringend mal zum Zahnarzt", sagte Brigitte Hoyer gestern schmunzelnd — die nächste Aufgabe für den Molzmühlradverein. Frage des Tages

(RP)
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