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Wegberg Fischtreppe für die Schwalm

Wegberg · Der Schwalmverband baut eine Fischaufstiegsanlage an der Molzmühle in Rickelrath. Ziel ist es, die Schwalm wieder zum Lebensraum für ursprüngliche Fischarten wie Aal, Barbe, Döbel, Gründling und Barsch zu machen.

Wegberg: Fischtreppe für die Schwalm
Foto: Busch, Franz-Heinrich sen.

Bagger, Radlader und Lastwagen kündigen die Arbeiten nahe der Molzmühle schon von weitem an. Zwischen der begradigten Schwalm und dem Mühlenweiher sind die Mitarbeiter der Firma Balter aus Losheim tätig, fahren Sand und Füllmaterial herbei oder tragen Erdreich ab. Der mäandernde Verlauf der geplanten Fischaufstiegsanlage ist schon zu erkennen. Und die angelegte Baustraße zum Weiher kann von den Fahrzeugen genutzt werden.

 Gegenüber der Molzmühle (o.) wird an einer Fischtreppe gearbeitet (rechts ist die Schwalm zu erkennen). Ein Stück weiter ist an der Mühlrather Mühle (Hariksee) eine Fischtreppe (u.) fertiggestellt.

Gegenüber der Molzmühle (o.) wird an einer Fischtreppe gearbeitet (rechts ist die Schwalm zu erkennen). Ein Stück weiter ist an der Mühlrather Mühle (Hariksee) eine Fischtreppe (u.) fertiggestellt.

Foto: Laaser/Busch Sen.

Barrierefreiheit für Fische

Nach der Umgestaltung des Stadtgartens hat der Schwalmverband vergangene Woche sein zweites großes Projekt im Wegberger Stadtgebiet gestartet: eine Fischaufstiegsanlage und einen naturnahen Anschluss des Mühlenbachs an die Schwalm zu gestalten. Ziel ist es, den Fischen und anderen Wasserorganismen einen barrierefreien Weg durch Schwalm und Mühlenbach zu bieten.

Die Gestalt von Landschaft und Wasserlauf nahe der Molzmühle ist zum einen durch das Errichten des Mühlenwehrs, mit dem bis 1930 Energie für den Mahlbetrieb erzeugt wurde, geprägt, erklärt Thomas Schulz, Geschäftsführer des Auftraggebers Schwalmverband. Dieses wird durch den Mühlenteich als Wasserspeicher betrieben, der vom Mühlenbach und einem Altarm der Schwalm gespeist wird. Zum anderen erfolgte Ende der 1960er Jahre der bisher letzte Ausbau der Schwalm an diesem Flussabschnitt.

Zur besseren Entwässerung des Stadtgebietes wurde die Schwalm mit einem breiten, leistungsfähigen Querschnitt ausgebaut und die Gewässersohle vertieft. "Vor allem durch das Wehr wurde die existenziell notwendige Wanderung der Wasserorganismen unterbrochen", erklärt Schulz, "so sind Laichplätze der aufsteigenden Fische in den Gewässeroberläufen nicht mehr erreichbar, nahrungsreiche Gewässerabschnitte abgetrennt, und wichtige Gewässerzonen für die Fortpflanzung der Fische sind verloren gegangen."

Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit für flussaufwärts schwimmende Fische ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern wird heute besonders durch die europäische Wasserrahmenrichtlinie als Mindestanforderung für den ökologischen Zustand der Gewässer gefordert.

Um den Höhenunterschied von etwa 1,30 Metern zu überwinden, baut die Firma Balter einen 20 Meter langen technischen Beckenfischpass aus zwölf speziellen Kunststoffbehältern ein, die jeweils zehn Zentimeter Höhenunterschied zueinander aufweisen. Die Rinne verbindet die Schwalm mit dem Mühlenweiher und dem Mühlenbach. Ein zusätzliches kleineres Wehr direkt am Weiher soll einen Teil des daraus abfließenden Wassers weiterhin zur Molzmühle lenken, an der sich in Zukunft ein Mühlrad zu Schauzwecken drehen soll. Zudem möchte Brigitte Hoyer, Inhaberin der Molzmühle, nach Ende der Bauarbeiten einen Skulpturenpark errichten.

(cole)
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