Wegberg Reise in geheimnisvolle Welten
Wegberg · Hobby-Autor Kai Beißwenger schickt seine Leser auf fantastische Reisen. Das gilt auch für seinen dritten Roman. Der Titel lautet "Die Schattenwelt des Baldo Richter". Um die Welt hinter dem Offensichtlichen geht es dem 51-jährigen Betriebswirt in seinen Geschichten.
Ein eigenes Buch zu schreiben ist der Traum vieler. Keine Zeit, keine Muße, kein Thema — sind häufige Gründe, diesem Traum nicht nachzugehen. Der Wegberger Kai Beißwenger hat vor kurzem sein drittes Buch herausgebracht, obwohl er beruflich auf ganz anderem Terrain arbeitet: In Diensten eines bekannten japanischen Unternehmens reist er durch Westeuropa. Zeit finde man nicht, man müsse sie einplanen, sagt Beißwenger.
Offene Augen für neue Themen
Themen findet er in Zeitungen, Büchern und Magazinen. "Eigentlich", sagt Beißwenger, "gibt es für meine Bücher keinen Markt." Denn mit der Einordnung, in welches Genre sein neustes Buch passt, tut sich selbst der Autor schwer. "Die Schattenwelt des Baldo Richter" sei kein klassischer Kriminalroman, Science-Fiction, aber weit weg von Star Trek oder Star Wars — gleichzeitig Mysterythriller mit wissenschaftlichen Elementen. Eine sehr individuelle Mischung, findet selbst der 51-Jährige.
Ähnlich reagierten Verlage auf seine ersten literarischen Gehversuche. Die begannen, als es mit dem Gehen nicht mehr klappte, nach einem Fußballunfall im Jahr 2000. Der studierte Betriebswirt hatte viel Zeit im Krankenhaus und zu Hause. "Was machst du jetzt damit", habe er sich gefragt und sich auf seine Leidenschaft für Texte besonnen, die ihm seine Eltern mitgegeben hätte. Sein Vater habe heute noch zwischen 2000 und 3000 Bücher Daheim, schätzt Beißwenger. Seitdem nutzt er jede freie Minute auf Reisen und am Wochenende zum Lesen und Schreiben. Magazine, Zeitungen, Bücher — nichts ist vor ihm sicher.
Keine Zeit zu haben, lässt der am Harz geborene Autor nicht gelten. "In jedem steckt ein Maler, ein Künstler, Autor oder Politiker", sagt Beißwenger, "wir müssen nur unsere Potenziale nutzen." Viel zu wenige Menschen verfolgten konsequent ihre Ziele, sagt er. Diese Botschaft ist auch ein Leitmotiv seiner Bücher: Die Hauptfigur wächst und wird vom Spielball der Ereignisse zum Spieler, zum echten Helden.
2000 erschien sein erstes Buch "Traumpuzzle" bei Books on demand, 2002 das "Zeitpuzzle". Es geht um Entführung, Parallelwelten, Außerirdische, und Zeitreisen. Wichtig für ihn dabei: Es muss stimmig sein. Ausgangspunkt für Beißwenger sind Ansätze wissenschaftlicher Theorien, wie die Quantenmechanik. Der Leser soll denken, das könnte möglich sein. Bei aller Fantasie, der Hobby-Autor bleibt Realist.
"Ein hieb- und stichfestes Manuskript kann ich im Alleingang bis heute nicht abliefern", sagt er selbstkritisch. Freunde und bekannte Lektoren helfen. Beißwenger bleibt bescheiden. Bis 55 oder 60 Jahren wolle er voll arbeiten und sich bis dahin ein Standbein und Reputation in der Literaturszene verschafft haben.
