Wegberg Wenn der Rücken schmerzt

Wegberg · Gesundheitsexperten gaben beim 3. Gesundheits-Forum im Activ Centrum wertvolle Tipps gegen Rückenschmerzen. Der Aachener Komiker Globo therapierte die 150 Besucher auf humoristische Weise.

 Josef Stepprath (r.) vom Activ Centrum begrüßte als Referenten (hinten, v.l.n.r.) Frank Allwicher, Dr. Christian Härtel, Dr. Thomas Beutler und Dr. Jochen Nessler. Außerdem dabei: Kabarettist Alfred Gerhards (Globo).

Josef Stepprath (r.) vom Activ Centrum begrüßte als Referenten (hinten, v.l.n.r.) Frank Allwicher, Dr. Christian Härtel, Dr. Thomas Beutler und Dr. Jochen Nessler. Außerdem dabei: Kabarettist Alfred Gerhards (Globo).

Foto: Jürgen Laaser

Als Dr. Jochen Nessler am Sonntag im Activ Centrum am Rednerpult stand, wusste der in Merbeck lebende Oberarzt der LVR-Klinik für Orthopädie in Viersen-Süchteln ganz genau, worüber er sprach. Tags zuvor hatte sich Nessler den Rücken verknackst, als er eine schwere Anhängerdeichsel anheben wollte. "Wie Sie sehen, kann man gegen Rückenschmerzen etwas tun", sagte Dr. Nessler schmunzelnd und gab dafür selbst ein gutes Beispiel ab.

"Rücken ohne Schmerz — neue Therapien für Körper und Seele" lautete das Thema des 3. Gesundheits-Forums. Gastgeber Josef Stepprath begrüßte vor den rund 150 Besuchern nicht nur Fachärzte und Physiotherapeuten, sondern auch den Aachener Kommunikationstrainer und Komiker Alfred Gerhards. Als "Globo" war Gerhards am Sonntag zwischen den einzelnen Fachvorträgen auf humoristische Art therapeutisch tätig und lenkte den Blick in sehr unterhaltsamer Weise auf die täglichen Herausforderungen für Körper und Geist.

Dr. Nessler, der selbst mehr als 1000 Bandscheibenoperationen vorgenommen hat, rät Patienten mit Rückenbeschwerden zunächst zu konservativen Behandlungsmethoden, auch wenn eine Bandscheiben-OP kein sonderlich komplizierter Eingriff sei. Dass die Zahl der Bandscheibenoperationen zuletzt deutlich gestiegen ist, sei nicht etwas dem Umstand geschuldet, dass die Menschen immer älter werden. Vielmehr sei der Grund für diese Entwicklung im Abrechnungssystem der Krankenhäuser zu suchen. Das System orientiere sich an Fallzahlen.

Dr. Christian Härtel beschrieb den Gästen geeignete Sofortmaßnahmen bei Rückenschmerzen. Wärmepflaster, Pferde-Balsam und heiße Bäder seien bewährte Mittel, die im Notfall für Linderung sorgen. Wichtig sei es, sich zu bewegen: "Kommen Sie wieder hoch, zwingen Sie sich in die Bewegung", sagte Härtel. Ein Tipp, den Sonntag auch sein schmerzgeplagter Kollege Nessler beherzigte und dies mit den Worten begleitete: " Je weniger ein Mensch sich belastet, desto weniger belastbarer wird er."

Übungen zur Stärkung des Beckenbodens und der Bauchmuskulatur mit dem Ziel, Rückenschmerzen vorzubeugen, demonstrierte Frank Allwicher. Außerdem wies der Physiotherapeut auf typische Haltungsfehler hin. Neurologe Dr. Thomas Beutler erklärte, dass Schmerz und Schmerzempfinden äußerst komplexe Vorgänge sind. Gerade bei Rückenschmerzen gehe es darum, nicht in ein chronisches Geschehen hinein zu geraten.

(RP/ac)
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