Eishockey Schiri-Legende Josef Kompalla wird morgen 75

Vor knapp einem Jahr betrat Josef (Jupp) Kompalla "Auf Schalke" im Rahmen der Eröffnung der Eishockey-Weltmeisterschaft beim "Spiel der Legenden" zwischen Deutschland und Russland zum letzten Mal das Eis.

"Danach war endgültig Schluss", sagte der gebürtige Oberschlesier, der morgen 75 Jahre alt wird, nach dem Match. Einen schöneren Abschluss seiner Karriere als Promi-Schiri konnte es für ihn nicht geben.

Kompalla wurde am 13. März 1936 im polnischen Kattowitz geboren und war als Spieler für Warschau und Kattowitz aktiv. Nach seiner Flucht spielte er von 1954 bis 69 in der Bundesliga für Preussen Krefeld. Anschließend begann seine legendäre Schiedsrichter-Karriere. Warum, weiß er heute noch nicht so recht: "Ich bin als Spieler nie gut mit den Schiedsrichtern klar gekommen und habe häufig auf der Strafbank gesessen."

Nach einem Trainerlehrgang in der Rheinlandhalle (1969) startete er bereits ein Jahr später eine beispiellose Karriere. 2019 Spiele auf nationaler und internationaler Bühne hat Kompalla geleitet. Unter anderem war der Regelhüter von 1977 bis 1989 13 Mal in Folge "Schiedsrichter des Jahres". 157 Länderspiele leitete Kompalla, der bei drei Olympischen Spielen (1976, 1980 und 1984) im Einsatz war und neun A-WM- und drei B-WM-Titelkämpfe besuchte. Von 1993 bis 1998 gehörte es sogar dem Schiedsrichter-Komitee des Weltverbandes IIHF an.

Er ist Mitglied der deutschen und internationalen (IIHF) Hall of Fame. Von 1997 bis 2006 gehörte der Krefelder, dem das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen wurde, dem DEB-Schiedsrichterausschuss an. Heute ist er Mitglied im Disziplinarausschuss der DEL und Woche für Woche bei Spielen in Köln, Düsseldorf oder Krefeld anzutreffen. Vom Viermann-System hält Kompalla nicht viel: "Einer muss alleine entscheiden." Für die kommenden Play-offs wünscht er sich, dass in jeder Runde das selbe Hauptschiedsrichter-Duo alle Spiele leitet. hgs.

(RP)
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